Rektum (Fleischfresser)
Synonym: Mastdarm
Englisch: rectum
Definition
Das Rektum der Fleischfresser ist der kurz ausgebildete terminale Abschnitt des Dickdarms und geht letztendlich in den Analkanal über.
Anatomie
Das Rektum erweitert sich vor dem Übergang in den Analkanal zur Mastdarmampulle (Ampulla recti). Außerdem isolieren sich aus der Längsmuskelschicht des Rektums Muskelzüge, die ventral am 3. bis 5. Schwanzwirbel inserieren und als After-Schwanzband (Musculus rectococcygeus) bezeichnet werden.
Gefäßversorgung
Das Rektum wird über die Gefäße der unpaaren Bauchgefäße versorgt.
Arterie
Die arterielle Versorgung entstammt der Bauchaorta, die über die Arteria mesenterica caudalis die Arteria rectalis cranialis abgibt.
Vene
Der venöse Abfluss erfolgt über die gleichnamige Vene, die in die Vena mesenterica caudalis abfließt und in die Vena portae mündet.
Lymphe
Die Lymphe des Rektums wird von den Lymphonodi sacrales gesammelt und an die Lymphonodi iliaci mediales weitergeleitet.
Innervation
Das Rektum wird sympathisch und parasympathisch vom Plexus pelvinus innerviert.
Topographie
Das Rektum befindet sich in der Beckenhöhle und verläuft ventral der Wirbelsäule und dorsal der in der Beckenhöhle befindlichen Harn- und Geschlechtsorgane. Der in der Beckenhöhle befindliche peritoneale Abschnitt hängt an einem Gekröse, das nach kaudal kürzer wird und als Mesorectum bezeichnet wird.
Histologie
Das Rektum ist mit einer Schleimhaut überzogen, wobei der Übergang zwischen Rektalschleimhaut (mit Krypten und Becherzellen versetzt) und Analschleimhaut (mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel) deutlich als Linea anorectalis erkennbar ist. Bewegt man sich weiter distal, so kann man ebenfalls eine deutliche Grenzlinie zwischen Analschleimhaut und Haut (verhorntes Plattenepithel) als Linea anocutanea feststellen.
Die sehr schmal ausgebildete Zona columnaris ani, die zwischen Rektum und Zona cutanea ani liegt, ist mit kurzen und unverstreichbaren Längsfalten ausgestattet. Sie enthält einen Venenplexus und Muskelzellen. Hier befinden sich auch die Sinus anales, die als Mündungsstellen der Glandulae anales angesehen werden können.
Literatur
- Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, and Uwe Gille, eds. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2008.
- Künzel, Wolfgang. Topographische Anatomie, Hochschülerschaft Veterinärmedizinische Universität (Hersausgeber), 3. Auflage. WS 2011/12
- Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band II: Eingeweide. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
- König, Horst Erich, and Hans-Georg Liebich. Anatomie der Haussäugetiere: Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis. Schattauer Verlag, 2014.
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