Reha-Nachsorge
Definition
Die Reha-Nachsorge der ist eine Fortführung der medizinischen Rehabilitation. Sie verfolgt das Ziel, während der Reha erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten im Alltag zu festigen und weiterzuentwickeln. Dadurch soll der Rehabilitationserfolg langfristig gesichert werden.
Hintergrund
Kostenträger ist die Deutsche Rentenversicherung. Es wird zwischen verschiedenen Nachsorgeleistungen unterschieden:
Intensivierte Reha-Nachsorge (IRENA)
Die intensivierte Reha-Nachsorge wird in stationären oder ganztägig ambulanten Rehabilitationseinrichtungen durchgeführt. Sie richtet sich an Patienten, die nach der Reha noch Probleme in mehreren Bereichen haben. Ziele sind die Verbesserung verbleibender Einschränkungen, Stabilisierung von gesundheitsfördernden Verhaltensweisen oder Unterstützung bei der beruflichen Wiedereingliederung. Je nach Bedarf umfasst IRENA Leistungen aus mindestens zwei der folgenden drei Therapiefelder:
- Therapiefeld I: Bewegungstherapie, Physiotherapie
- Therapiefeld II: Psychologie, Arbeitstherapie, Klinische Sozialarbeit
- Therapiefeld III: Information/Motivation/Schulung, Ernährungsmedizin
Die intensivierte Reha-Nachsorge beginnt innerhalb von drei Monaten nach Ende der Rehabilitation und kann bis zu zwölf Monate nach dem Ende der Rehabilitation stattfinden. In der Regel umfasst sie 24 wöchentliche Behandlungseinheiten, je nach Indikation bis zu 42.
Trainingstherapeutische Reha-Nachsorge (T-RENA)
T-RENA richtet sich an Patienten mit Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems. Sie zielt auf eine Verbesserung von Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit durch gerätegestütztes Training ab. Das Programm findet überwiegend in Rehabilitationseinrichtungen, Physiotherapiepraxen oder Krankenhäusern statt. Voraussetzung ist, dass trainingstherapeutische Leistungen bereits während der Reha mit Erfolg eingesetzt wurden.
Die trainingstherapeutische Reha-Nachsorge beginnt innerhalb von 6 Wochen nach Ende der Rehabilitation und findet bis zu sechs Monate lang statt. Sie umfasst meist 26 Behandlungseinheiten, die einmal bis zweimal wöchentlich absolviert werden. Eine Verlängerung ist bei Bedarf möglich.
Rehabilitationssport
Rehabilitationssport (einschließlich Funktionstraining) beinhaltet Trocken- oder Wassergymnastik in Gruppen. Die Einheiten finden ein- bis zweimal pro Woche über einen Zeitraum von meist sechs, maximal zwölf Monaten statt. Anbieter sind in der Regel örtliche Sportvereine. Typisches Beispiel ist der Herzsport.
Psychosomatische Reha-Nachsorge (Psy-RENA)
Die psychosomatische Reha-Nachsorge richtet sich an Menschen mit psychischen Erkrankungen, um Strategien zur Stress- und Konfliktbewältigung im Alltag umzusetzen. Ziel dieser Nachsorge können unter anderem die Stärkung kommunikativer oder sozialer Kompetenzen oder eine Verbesserung der Konfliktfähigkeit sein.
Die Nachsorge umfasst 25 wöchentliche Gruppengespräche von jeweils 90 Minuten. Die psychosomatische Reha-Nachsorge beginnt innerhalb von drei Monaten nach Ende der Rehabilitation und kann bis zu zwölf Monate nach dem Ende der Rehabilitation stattfinden.
Nachsorge bei Abhängigkeitserkrankungen
Die Nachsorge bei Abhängigkeitserkrankungen beinhaltet ambulante Einzel- und Gruppengespräche. Sie umfasst 20 wöchentliche Termine von jeweils 50 bis 100 Minuten und findet über 6 Monate statt.
Nachsorge für Kinder und Jugendliche
Die Reha-Nachsorge nach einer Kinder- und Jugendlichenrehabilitation kann bei diversen Krankheitsbildern erfolgen. Diese umfasst neben der Sporttherapie, Psychotherapie und Ernährungstherapie auch die Ergotherapie, Sprech- und Sprachtherapie und die Physiotherapie.
Digitale Reha-Nachsorge
Als flexible Alternative zur Präsenznachsorge kann diese auch digital erfolgen. Die Betreuung erfolgt über eine ambulante Reha-Einrichtung, mit der die Patientin bzw. der Patient über ein internetfähiges Endgerät verbunden ist.
Digitale Nachsorge kann vollständig online oder kombiniert mit Präsenzterminen stattfinden. Es gelten dieselben Fristen für Beginn und Abschluss wie bei IRENA, T-RENA und Psy-RENA in Präsenzform.