Post-Stroke-Depression
Definition
Die Post-Stroke-Depression ist eine Depression, die in Folge eines Schlaganfalls entsteht. Sie ist eine der häufigsten psychischen Komplikationen nach einem Schlaganfall.
Hintergrund
Die Post-Stroke-Depression betrifft je nach Quelle 30 bis 50 % der Schlaganfall-Überlebenden und kann das Rehabilitationsergebnis nachhaltig negativ beeinflussen. Die Reintegration in den Arbeitsprozess wird häufig verzögert und es entstehen erhöhte Versorgungskosten. Es gibt Hinweise darauf, dass auch die Mortalität bei Schlaganfallpatienten mit einer Post-Stroke-Depression erhöht ist.
Vice versa ist eine Depression auch ein Risikofaktor für die Entwicklung eines Schlaganfalls.
Im ICD-11 wird die Post-Stroke-Depression als "depressive Störung aufgrund eines anderen medizinischen Krankheitsfaktors" ausgewiesen.
Ätiologie
Die genaue Ätiologie ist aktuell (2023) unklar, es wird jedoch ein direkter pathophysiologischer Zusammenhang diskutiert. Ob die Lokalisation des Schlaganfalls eine Rolle spielt, ist zurzeit nicht eindeutig beurteilbar.
Folgende Faktoren sind mit dem Risiko für eine Post-Stroke-Depression korreliert:
- Größe des Infarkts
- Ausmaß der körperlichen Behinderung
- Lebensalter (jüngere Patienten sind häufiger betroffen)
Symptome
Die Symptome entsprechen denen einer Depression und umfassen eine depressive Verstimmung, Interessensverlust und Freudlosigkeit.
Diagnose
Die Diagnose erfordert die Untersuchung durch einen Psychiater oder Psychotherapeuten.
Therapie
Neben den psychologischen und psychotherapeutischen Ansätzen spielt die medikamentöse Therapie eine wichtige Rolle. Insbesondere SSRI scheinen bei der Behandlung eine befriedigende Wirkung zu zeigen.
Literatur
- Werheid et al., Too Much and Too Little: Antidepressant Treatment in Stroke Survivors during the First Year, J. Integr. Neurosci. 2022
- Schmauß, Post-Stroke-Depression, Fortschr Neurol Psychiatr, 2021