PDGF
Synonym: Thrombozytenwachstumsfaktor
Englisch: Platelet-derived growth factor
Definition
PDGF steht für "platelet-derived growth factor" und stellt eine Gruppe von vier Wachstumsfaktoren dar. Allen gemeinsam sind ihre Mitose-stimulierende Wirkung auf die meisten Zellen, sowie ihr Ursprung im Bindegewebe. Kommt es zu einer Verletzung, werden die PDGF von den Thrombozyten freigesetzt, um einen Wundverschluss zu indizieren. In der Embryogenese spielen die Wachstumsfaktoren ebenfalls eine wichtige Rolle.
Geschichte
Mitte der 1970er Jahre entdeckten Wissenschaftler eine von Thrombozyten freigesetzte Substanz, die im Tierversuch das Wachstum von glatter Muskulatur beim Affen stimuliert. PDGF-C und PDGF-D wurden erst rund 30 Jahre später, Anfang des 21. Jahrhunderts entdeckt.
Chemie
PDGF liegen als Dimere vor, dessen beide Elemente durch eine Disulfidbrücke verbunden sind. Die Bindung erfolgt an zwei Rezeptoren. Durch diese Verbindung nähern sich die Rezeptoren einander so stark an, dass diese sich gegenseitig phosphorylieren können.
Biologische Bedeutung
- Zellteilung, Zellproliferation und Zellmigration im Rahmen der Embryogenese von ZNS, Lunge, Nieren
- Stimulation der Angiogenese sämtlicher Strukturen
- Induktion der Mitose und damit der Wundheilung nach einer Verletzung
Rezeptoren
PDGF-Rezeptoren (PDGFR) befinden sich an sämtlichen, zur Mitose befähigten Zellen.
um diese Funktion zu nutzen.