Perchlorat-Depletionstest
Definition
Der Perchlorat-Depletionstest ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, das im Rahmen der Schilddrüsendiagnostik zur Erkennung von Iodverwertungsstörungen eingesetzt wird.
Hintergrund
Iodid wird von den Thyreozyten der Schilddrüse über den Natrium-Iodid-Symporter aufgenommen und durch den Chlorid-Iodid-Antiporter in die Schilddrüsenfollikel befördert. Durch die in der apikalen Membran befindliche Thyreoperoxidase (TPO) wird Iodid zu elementarem Iod oxidiert und auf die Tyrosinreste des Thyreoglobulins übertragen. Diesen Prozess bezeichnet man als Iodisation.
Bei einem Defekt der Thyreoperoxidase wird Iodid nicht oxidiert und kann damit auch nicht auf die Tyrosinreste übertragen werden. Das ungebundene Iodid diffundiert dann zurück in den Blutstrom, d.h. die Schilddrüse verliert das aufgenommene Iod wieder.
Testprinzip
Beim Perchlorat-Discharge-Test verabreicht man zunächst i.v. das radioaktive Isotop 123Iod. Wenig später wird Natriumperchlorat (NaClO4) gegeben. Perchlorate blockieren den Natrium-Iod-Symporter. Der Iodverlust der Schilddrüse kann dann nicht mehr durch eine gesteigerte Iodaufnahme kompensiert werden.
Mithilfe einer Gammakamera wird gemessen, ob die Strahlung in der Schilddrüse bleibt. Bei einer gesunden Schilddrüse fällt die Strahlung weniger als 5%, da sie das radioaktive Iod in den Schilddrüsenfollikeln bindet.
Indikationen
- Iodverwertungsstörungen (z.B. Pendred-Syndrom)
Der Test wird zunehmend durch den molekulargenetischen Nachweis der Gendefekte, welche die Iodverwertungsstörungen auslösen, verdrängt.
um diese Funktion zu nutzen.