Synonyme: Peniskrebs
Englisch: penis carcinoma
Bei einem Peniskarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor des Penis.
Das Peniskarzinom ist in Europa und Nordamerika eine äußerst seltene Erkrankung. Die Peniskrebsrate in Nordamerika wird auf 1 aus 100 000 Männern geschätzt.[1] Peniskarzinome sind in den USA für rund 0.2% aller Krebserkranlungen und 0.1% aller Todesfälle infolge von Krebserkrankungen unter Männern verantwortlich. Jedoch machen Peniskarzinome in einigen Teilen Afrikas und Südamerikas bis zu 10% aller Krebserkrankungen bei Männern aus.[2]
Die Ursache des Peniskarzinoms ist immer noch nicht vollständig geklärt.
Es gibt unterschiedliche Risikofaktoren für die Entstehung eines Peniskarzinoms, wobei es sich in dem meisten Fällen um ein Plattenepithelkarzinom handelt:
Die exakte Ursache und Ätiologie des Peniskarzinoms ist immer noch nicht vollständig geklärt.
Der Mythos, dass das humane Smegma in irgendeiner Weise karzinogen wäre, und somit eine Zirkumzision Männer vor Peniskrebs schützen würde, wurde 1932 vom US-amerikanischen Urologen Abraham L. Wolbarst erfunden, der die Zirkumzision ebenfalls als ein Mittel zur Präventiom von Epilepsie, Lähmungen und Masturbation bewarb.[12] Keine laboratorische oder klinische Untersuchung zum Thema war zum damaligen Zeitpunkt durchgeführt worden, dennoch fand Wolbarst Hypothese ihren Weg in frühe Lehrbücher der Medizin. Obwohl die Smegma-Hypothese bereits 1963 von einer ausführlichen Studie von Reddy et al. vollständig widerlegt wurde,[13] wird dieser Mythos dennoch bis heute in der medizinischen Literatur häufig wiederholt.
Phimose wird häufig als Risikofaktor für Peniskrebs bei sexuell aktiven Männer angeführt, da erstens eine nichtzurückziehbare Vorhaut unter Umständen die Genitalhygiene erschweren kann und sich bei unzureichender Hygiene karzinogene Substanzen (körperfremde Substanzen wie Tabakrückstände und Viren) unter der Vorhaut ansammeln können und zweitens Phimose eine Sekundärerkrankung einer Lichen sclerose sein kann, -einer Hauterkrankung, die ihrerseits als Risikofaktor für die Entstehung des Peniskarzinoms gilt.
Eine Phimose bei sexuell aktiven Männer, welche die Hygiene nicht massiv behindert, sodass etwaige karzinogene körperfremde Substanzen entfernt werden können, stellt jedoch keinen Risikofaktor dar.
Die meisten Männer, die an einem Peniskarzinom erkranken sind älter als 60 Jahre. Dadurch, dass der Betroffene keine Schmerzen verspürt, wird das Peniskarzinom oft zufällig im Rahmen anderer Untersuchungen in einem weit fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Da der Tumor fast immer die Vorhaut oder die Eichel betrifft, zeigt sich hier in der Regel primär ein roter oder weißer Fleck,[14] der zunehmend an Größe gewinnt und mit der Zeit auch ein blutiges Sekret absondern kann. Das Wachstum nach außen geht meistens mit Lymphknotenmetastasen in der Leistengegend einher.
Im Rahmen einer Fluoreszenzdiagnostik können dysplasierte Zellen sichtbar gemacht werden. Zur sicheren Diagnosestellung eines Peniskarzinoms bedarf es jedoch einer Biopsieentnahme und der histologischen Untersuchung. Hierbei ist es wichtig, den Tumor von Kondylomen oder Pilzinfektionen zu differenzieren.
Ein Peniskarzinom kann chirurgisch reseziert werden. Zusätzlich erhält der Patient eine Strahlentherapie. Auch eine Teilamputation des Penis kann erforderlich sein.
Infektionen mit HP-Viren stellen eine Risikofaktor für die Enstehung mancher Formen des Peniskarzinoms dar. Die quadrivalente Schutzimpfung (Gardasil) zur Prävention von Infektionen mit den vier häufigsten HPV-Typen,[15] wurde in den USA von der Food and Drug Administration auch zur Verhütung von HPV-Infektionen bei Jungen und Männern zugelassen.[16]
Tags: Peniskarzinom, Peniskrebs
Diese Seite wurde zuletzt am 1. November 2011 um 20:43 Uhr bearbeitet.
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