Pegaptanib
Handelsnamen: Macugen® u.a.
Synonyme: NX1838, EYE001
Definition
Bei dem Pegaptanib handelt es sich um ein Arzneimittel, das als VEGF-Inhibitor bei der Therapie der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) eingesetzt wird. Pegaptanib ist ein PEGyliertes, 2'-Fluor-Pyrimidin und 2'-O-Methyl-Purin substituiertes 27mer RNA-Aptamer. 2004 erfolgte die Zulassung als erstes Aptamer für die medizinische Therapie.
Entwicklung
Die Entwicklung von Pegaptanib erfolgte durch das medizinisch-pharmazeutisch tätige Unternehmen EyeTech Pharmaceuticals, Inc. Mittels einer Lizenz wurde es an den Pharmakonzern Pfizer übertragen, welcher dann für die im Folgenden durchgeführten klinischen Tests und Studien verantwortlich war. Ferner finanzierte Pfizer das Marketing des neuartigen Medikamentes. Pfizer vertreibt den Wirkstoff unter dem Handelsnamen Macugen.
Anwendung
Pegaptanib wird intravitreal verabreicht. Das heißt, der Wirkstoff wird direkt in den Glaskörper des Auges injiziert. In der Regel erfolgt eine Anwendung von 0,3 mg im Sechs-Wochen-Intervall.
Wirkungsmechanismus
Bei Pegaptanib handelt es sich um einen Wirkstoff auf Basis eines Aptamers. Dieser einzelne Nukleotid-Strang bindet nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip spezifisch an ein ganz bestimmtes Zielmolekül (Target), den extrazellulären Wachstumsfaktor VEGF-A-165, ein Proteinmolekül. Dieser Wachstumsfaktor spielt eine entscheidende Rolle bei der Angiogenese (Blutgefäßentwicklung) und für die Permeabilität (Durchlässigkeit) der Blutgefäße. Sowohl die Angiogenese, als auch die Durchlässigkeit der Blutgefäße sind entscheidende Faktoren für den Sehverlust im Rahmen einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Nach Injektion des Pegaptanibs in den Augapfel, genauer gesagt in den Glaskörper, kommt es zur sofortigen Bindung des Aptamer-Moleküls an den Wachstumsfaktor, was eine nach und nach deutlich reduzierte Neovaskularisation (Ausbreitung neuer Blutgefäßsysteme) zur Folge hat.
Wirksamkeit
In Studien wurde eine Verlangsamung der altersbedingten Makuladegeneration und dem damit einhergehenden Sehverlust gegenüber unbehandelten Patienten nachgewiesen. Auch eine Überlegenheit gegenüber einem Placebo wurde im Jahr 2004 nachgewiesen. Eine Vergleichbarkeit oder eine gegebenenfalls vorhandene Überlegenheit gegenüber alternativen Therapien wie die Gabe von Ranibizumab oder PDT konnte bisher allerdings nicht festgestellt werden.
Nebenwirkungen
Das Medikament hat bei lokaler Anwendung im Auge kaum nennenswerte systemische Nebenwirkungen. Die bei der Therapie mit Pegaptanib aufgetretenen Nebenwirkungen beruhen in der Regel auf der intravitrealen Verabreichungsform. Dabei sind zu nennen:
- Konjunktivalblutung
- Anstieg vom Augeninnendruck
- Netzhautrisse
- Netzhautablösung
- starke Schmerzen in den Augen
- traumatischer Katarakt
- Augapfelentzündung
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