Paratrachom
Synonyme: Einschlusskörperchenkonjunktivitis, Schwimmbadkonjunktivitis
Definition
Das Paratrachom ist eine akute, bakterielle Konjunktivitis, die durch Bakterien vom Typ Chlamydia trachomatis (Serotypen D bis K) ausgelöst wird. Es handelt sich demnach um eine Chlamydiose. Als Einschlusskörperchen bezeichnet man die nach Giemsa gefärbten Retikularkörperchen, die in den untersuchten Epithelzellen nachweisbar sind.
Begrifflichkeit
Bei Neugeborenen wird das Paratrachom auch als Einschlusskörperchenkonjunktivitis, bei Erwachsenen als Schwimmbadkonjunktivitis bezeichnet. Letztere wird allerdings auch als Synonym für die akute follikuläre Konjunktivitis verwendet, die durch Adenoviren ausgelöst wird.
Ursachen
Neugeborene infizieren sich während des Geburtsvorgangs im Geburtskanal mit von der Mutter stammenden Erregern. Bei Erwachsenen ist der Übertragungsmechanismus okulogenital und erfolgt durch Intimkontakt oder durch kontaminiertes Wasser, z.B. in Schwimmbädern.
Klinik
Nach einer Inkubationszeit von 8–14 Tagen kommt es zur Rötung und Schwellung der Bindehaut des Auges mit wässrig-schleimiger Sekretion, die bei Neugeborenen eitrig sein kann (Blennorrhoe). Auf der Konjunktiva sind graurote, sagokornförmige Follikel oder papilläre Wucherungen zu erkennen. Die Entzündung kann eines oder beide Augen betreffen. Es kann zur Beteiligung der präaurikulären Lymphknoten und/oder des Nasen-Rachen-Raums kommen. Die Beschwerden können über Wochen bis Monate andauern.
Prognose
Das Paratrachom heilt in der Regel ohne Komplikationen oder Narbenbildung ab.
Diagnostik
- Inspektion, Spaltlampenuntersuchung
- Direkter Erregernachweis aus Bindehautabstrich
- Serologisch mittels Immunfluoreszenz oder ELISA
- Zytologie: Zytoplasmatische Einschlusskörperchen
Differentialdiagnose
Therapie
- Systemische Antibiotikatherapie, z.B. mit Tetrazyklinen oder Erythromycin
- Lokale Antibiotikatherapie
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