Paradentale Zyste
Synonym: Craig-Zyste
Englisch: paradental cyst, mandibular infected buccal cyst
Definition
Die paradentale Zyste ist eine odontogene Zyste, die als Folge der Entzündung einer Zahnfleischtasche entsteht Sie ist im Bereich des Zahnhalses oder der Zahnwurzel lokalisiert. Am häufigsten treten paradentale Zysten an den Molaren des Unterkiefers auf.
Epidemiologie
In etwa 60 % der Fälle gehen die paradentalen Zysten von den 3. Molaren (Weisheitszähne) aus, hier sind v.a. Erwachsene betroffen. Bei ca. 35 % der Fälle handelt es sich um sogenannte juvenile paradentale Zysten, die bei Kindern zwischen dem 8. und 10. Lebensjahr an den 1. oder 2. Molaren auftreten. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.
Morphologie
Der zystenassoziierte Zahn ist vital. Die Histologie ist vergleichbar mit der einer infizierten radikulären Zyste. Auf den Röntgenbildern ist häufig eine gut definierte, einkammerige, runde Läsion auf der distalen oder distobukkalen Seite der 3. Molaren erkennbar. Manchmal ist die Wurzel halbmondförmig überlagert. Radiologisch ist keine Erweiterung des Parodontalspaltes zu erkennen.
Therapie
Bei paradentalen Zysten ausgehend von Weisheitszähnen findet eine Zystektomie und Extraktion der betroffenen Zähne statt. Bei juvenilen paradentalen Zysten wird stattdessen eine Enukleation der Zyste unter Belassung des Zahnes durchgeführt.
Quellen
- Kruse-Gujer et al., Facharztwissen Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie, Springer Verlag, 2013
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