Paracelsus
Synonyme: Philippus Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim, Theophrastus Bombast von Hohenheim
Definition
Paracelsus war ein bedeutender Arzt und Naturforscher. Er wurde 1493 in der Schweiz geboren und ist am 24. September 1541 in Österreich gestorben.
Biographie
Die Biographie ist über weite Strecken lückenhaft, weil verlässliche Dokumente fehlen. Er studierte er in Wien, Bologna und Ferrara.
Paracelsus zog nach seiner Promotion zum Doktor der Medizin („beider Arzneien“) in Ferrara mehrere Jahre lang (1516–1525) durch verschiedene Länder (u.a. Ungarn, Polen und Frankreich). In den Kriegen dieser Zeit wirkte er als Feldarzt. Er lässt sich für eine Zeit in Salzburg als Arzt nieder und beginnt zu schreiben.
In Basel (1527–1528) wird er zum Stadtarzt und Professor an der Universität berufen. Während der anschließenden Wanderschaft durch das Elsass, Schwaben, Franken und Bayern verfasst er zahlreiche medizinische und theologische Schriften unter dem Pseudonym Paracelsus.
Im Zusammenhang mit der Behandlung der Syphilis mit Quecksilber prägt er den Dosisbegriff als entscheidendes Kriterium für die Giftwirkung.
Die größten zu seinen Lebzeiten gedruckten Werke sind "Der grossenn Wundartzney das Erst Buch" (1536) und "Der grossenn Wundartzney das ander Buch" (1537). Sie galten im 16. Jahrhundert als Standardwerke der Medizin.
In Salzburg stirbt er vermutlich an einer Quecksilbervergiftung.[1]
Lehre
Paracelsus betonte die Bedeutung der Erforschung der Natur und der Erfahrung am Krankenbett. Sein medizinisches System gründete auf Alchemie, Astrologie, Mystik und Erfahrung. Er erkannte, dass externe Einflüsse bei der Entstehung vieler Krankheiten eine große Rolle spielen und sich durch Arzneimittel gezielt bekämpfen lassen. Er gilt damit als einer der Urväter der modernen Pharmazie. In seinen Schriften wandte er sich gegen die damals weit verbreitete Viersäftelehre (Humoralpathologie) nach Galen und andere aus seiner Sicht überholte Ansätze der damaligen Medizin.
Paracelsus legte Wert auf einfache Heilmittel aus der Umgebung. Auch setzte er sich für eine naturgemäße Lebensweise ein, die vorbeugend und heilend wirke. Er verfasste über 500 Schriften, war bei seinen Zeitgenossen jedoch nicht gut angesehen.
Ein häufig verwendetes Zitat von Paracelsus aus den Septem Defensiones (1538) lautet:
- "Wenn ihr jedes Gift wollt recht auslegen, was ist, das nit Gift ist? Alle Ding sind Gift und nichts ohn Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist."
Das Zitat wird häufig verkürzt wiedergegeben als "Nur die Dosis macht das Gift" (lateinisch "Sola dosis facit venenum").
Würdigung
Zur Erforschung des Lebens und Wirkens von Paracelsus sowie zur Weiterentwicklung der Natur- und Geisteswissenschaften in seinem Sinne wurde 1941 die Paracelsus-Gesellschaft gegründet. Diese Institution löste sich mit dem Ende des zweiten Weltkrieges auf und wurde dann 1951 als Internationale Paracelsus-Gesellschaft (IPG) erneut gegründet. Die IPG hat sich 2015 aufgelöst.
Als Paracelsus-Medaille wird die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft bezeichnet. Der Paracelsus-Preis der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft wird alle zwei Jahre an internationale, herausragende Chemiker vergeben.
Quellen
- ↑ Fellmeth U, Kotheder A (Hrsg.) Paracelsus Theophrast von Hohenheim. Stuttgart : Wiss. Verlagsgesellschft 1993
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