P40
Definition
p40 ist ein spezifischer Antikörper-Klon gegen ein verkürztes Isoform-Produkt des Transkriptionsfaktors p63. Er dient in der immunhistochemischen Diagnostik insbesondere zur Unterscheidung von Plattenepithelkarzinomen und Adenokarzinomen der Lunge sowie anderer Organe. p40 erkennt ausschließlich die ΔNp63-Isoform, die für das Plattenepithel charakteristisch ist.
Hintergrund
p63 ist ein homologer Transkriptionsfaktor der p53-Genfamilie. Es existieren zwei Hauptisoformen:
- TAp63 (enthält transaktivierende Domäne)
- ΔNp63 (ohne transaktivierende Domäne)
Der p40-Antikörper erkennt nur ΔNp63, während p63-Antikörper alle Isoformen detektieren.
Immunhistochemie
Immunhistochemisch zeigt p40 ein nukleäres Färbemuster. In Plattenepithelkarzinomen der Lunge ist die Expression in der Regel stark und diffus positiv. Im Gegensatz dazu zeigen Adenokarzinome typischerweise keine p40-Expression. Diese Trennschärfe ist diagnostisch von Bedeutung, da sich viele schlecht differenzierte NSCLC morphologisch nicht klar subtypisieren lassen. In Kombination mit anderen Markern wie TTF-1 oder Napsin A lässt sich mithilfe von p40 eine sichere Zuordnung zu einem Plattenepithel- oder Adenokarzinom-Phänotyp vornehmen. Auch CK5/6 kann als Ergänzungsmarker herangezogen werden, wobei p40 spezifischer ist.
Auch außerhalb der Lunge ist p40 ein nützlicher Marker zur Erkennung einer plattenepithelialen Differenzierung, etwa in Karzinomen des Kopf-Hals-Bereichs, des Ösophagus oder der Zervix. In Urothelkarzinomen mit Plattenepithelanteilen, metaplastischen Mammakarzinomen sowie in bestimmten Subtypen basaloider Tumoren (z.B. Basalzellkarzinom) kann p40 ebenfalls positiv sein.