Organbeurteilung (Veterinärmedizin)
Definition
Bei der Organbeurteilung werden in der Veterinärmedizin im Zuge der Sektion solide Organe und Hohlorgane anhand eines bestimmten Untersuchungsschemas beurteilt.
Reihenfolge
Die Organbeurteilung erfolgt in der Regel in der Reihenfolge:
- Sterile Organe (Vermeidung der Kontamination)
- Organe mit Kontakt zur Außenwelt (Gastrointestinaltrakt, Urogenitaltrakt)
Solide Organe
Lunge, Herz, Leber, Milz, Niere und Nebenniere sind solide Organe. Bei ihnen werden vor allem folgende Aspekte beurteilt:
- Größe: absolut und relativ
- Gewicht
- Form: scharf- oder stumpfrandig
- Farbe: bei der Leber ist auf die Läppchenzeichnung zu achten
- Oberfläche (Serosa): glatt oder fein gefältelt, glänzend, durchsichtig und zart
- Konsistenz: hart, derb elastisch (Herz, Leber, Niere), weich elastisch (Lunge), schlaff (Milz), teigig, puffig
- Kohärenz: erhalten, vermindert, brüchig, spröde, vermehrt, zäh (bei Lunge und Milz entfällt diese Probe)
- Struktur: Farbe, Zeichnung, Flüssigkeitsaustritt, Glanz und Wölbung werden an einer möglichst großen Schnittfläche beurteilt
Hohlorgane
- Größe
- Form
- Äußere Oberfläche (Serosa): glatt, glänzend, durchsichtig und zart
- Innere Oberfläche (Schleimhaut): Belag, Farbe, Dicke, Relief
Quelle
- Institut für Pathologie. Unterlagen zur Lehrveranstaltung "Klinische Rotationen" an der Vetmeduni Vienna
siehe auch: Sektion (Geflügel)
Fachgebiete:
Pathologie, Veterinärmedizin
Du musst angemeldet sein,
um diese Funktion zu nutzen.
um diese Funktion zu nutzen.