Orchidopexie (Pferd)
Definition
Unter einer Orchidopexie versteht man die chirurgische Fixierung des Hodens (Orchis) im Skrotum (Hodensack) beim Hengst.
Indikation
Orchidopexien werden bevorzugt bei Hengsten durchgeführt, die aufgrund rezidivierender und unvollständiger Hodentorsionen v.a. bei der Arbeit eine Leistungsintoleranz zeigen.
Durchführung
Die Orchidopexie wird in Allgemeinanästhesie und in Rückenlage durchgeführt. Das Operationsgebiet muss gründlich mit Seife gewaschen und aseptisch vorbereitet werden.
Über der eigentlichen Lokalisation des Nebenhodenschwanzes wird ein ca. 3 cm langer Hautschnitt gesetzt. Die Samenstrangtorsion wird dann manuell korrigiert (Ausdrehen der Torsion in die entgegengesetzte Richtung). Danach kann das Parietalblatt (Lamina parietalis) der Tunica vaginalis ca. 2 cm eingeschnitten und das Ligamentum testis proprium (Rudiment des Gubernaculum testis zwischen dem Nebenhodenschwanz und dem Hoden) vorgelagert werden. Dieses wird dann mit nicht-resorbierbarem Nahtmaterail an der Tunica dartos fixiert, worauf die Haut und die Tunica vaginalis routinemäßig verschlossen werden kann.
Komplikation
Liegt eine vollständige Drehung (360 °) des Samenstrangs vor, ist eine Notfalloperation indiziert. Hierbei muss aufgrund der massiven Durchblutungsstörungen eine unilaterale Kastration durchgeführt werden. Da es am verbleibenden Hoden zu einer kompensatorischen Zunahme der Spermatogeneseleistung kommt, ist die Fruchtbarkeit von betroffenen Zuchthengsten in der Regel nur wenig beeinträchtigt.
Literatur
- Aurich C (Hrsg.). 2009. Reproduktionsmedizin beim Pferd. Gynäkologie - Andrologie - Geburtshilfe. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Parey-Verlag. ISBN: 978-3-8304-4179-3
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