Nucleus ventralis posteromedialis
Synonym: VPM, Nucleus ventrocaudalis internus
Englisch: ventral posteromedial nucleus
Definition
Der Nucleus ventralis posteromedialis, kurz VPM, ist einer von zwei wichtigen somatosensorischen Kernen im Thalamus.
Der zweite somatosensorisch wichtige Kern ist der Nucleus ventralis posterolateralis (VPL).
Hintergrund
Der Nucleus ventralis posterior thalami (VP) ist ein spezifischer Kern des Thalamus, der für die Vermittlung des Tast- und Schmerzsinns zuständig ist. Relevante Informationen, die in den Kern laufen, werden über verschiedene Leitungsbahnen herangeführt (aus Haut, Gelenke, Schleimhäute).
Der VPM ist der entsprechende Endkern für die Fasern, die aus dem Kopfbereich stammen (hauptsächlich Trigeminusafferenzen).
Darüber hinaus liegt im VPM das dritte Neuron der Geschmacksbahn.
Anatomie
Der Nucleus ventralis posteromedialis projiziert zusammen mit dem Nucleus ventralis posterolateralis auf den primären somatosensorischen Kortex (Brodmann-Areal 1, 3, 2), wobei die aufsteigenden Fasern den Thalamus nach lateral verlassen und in die Capsula interna eintreten. Dort setzen sie ihren Weg zwischen den Basalganglien Putamen und Nucleus caudatus in Richtung Kortex fort. So bilden sie den sogenannten oberen Thalamusstiel oder die obere (zentrale) Thalamusstrahlung.
Schmerzfasern werden im Gegensatz zu Fasern der Berührungsempfindung in mehrere Thalamuskerne verschaltet und projizieren somit in mehrere Großhirnfelder. Dies erklärt, warum selbst nach Zerstörung des Gyrus postcentralis noch eine gewisse Schmerzwahrnehmung möglich ist.[1]
Literatur
- "Duale Reihe Anatomie" - Gerhard Aumüller et. al., 2. Auflage
Quellen
- ↑ Trepel. Neuroanatomie. Struktur und Funktion, Urban & Fischer, 8. Auflage, 2022
um diese Funktion zu nutzen.