Notfallausweis
Englisch: emergency certificate
Definition
Ein Notfallausweis ist ein Dokument, in dem für die medizinische Behandlung wichtige oder sogar lebenswichtige Informationen festgehalten werden. Der Patient sollte einen ihm ausgehändigten Notfallausweis stets bei sich tragen und bei medizinischen Problemen dem behandelnden Arzt vorlegen.
Klinische Bedeutung
Mit dem Notfallausweis stehen wichtige medizinische Informationen sofort in Kurzform zur Verfügung. Außerdem enthält er die Daten des Ausstellers als Ansprechpartner für Rückfragen und weitergehende Informationen, z.B. Behandlungsstrategien. Diese Informationen stehen auch dann zur Verfügung, wenn der Patient sich nicht äußern kann, z.B. weil er bewusstlos aufgefunden wurde. Bei der Anamnese sollte der Arzt den Patienten gezielt nach einem Notfallausweis fragen, da der Patient häufig aufgeregt ist und den Hinweis vergisst.
Beispiele
Notfallausweise kommen in verschiedensten Formen vor. Bekannt sind:
- Diabetikerpass
- Marcumarpass
- Schrittmacherausweis
- Blutgruppen- bzw. Antikörperausweis
- Ausweis über Medikamentenunverträglichkeiten, z.B. maligne Hyperthermie
- Gerinnungsausweis, z.B. bei Hämophilie
- Allergiepass
Ähnliche Dokumente, die aber eine etwas andere Zielsetzung verfolgen, sind:
Zusätzlich gibt es auch kombinierte Notfallausweise, wie den Europäischen Notfallausweis, welche die wichtigsten Informationen im Notfall bereichsübergreifend enthalten:
Hintergrundinformationen
Viele Patienten fragen im Rahmen der Behandlung nach einem Blutgruppenausweis. Ein einfacher Blutgruppenausweis ist wenig sinnvoll, da ein anderes immunhämatologisches Labor sich nicht auf Fremdbefunde verlassen darf, sondern verpflichtet ist, die Blutgruppe erneut zu bestimmen. Falls beim dem Patienten transfusionsrelevante irreguläre erythrozytäre Antikörper festgestellt wurden, muss dagegen ein Notfallausweis ausgestellt werden, da solche Untersuchungen möglicherweise später nicht mehr reproduzierbar sind.
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