Ninhydrin-Test
Synonyme: Moberg-Test
Definition
Der Ninhydrin-Test wird in der Neurologie zum Nachweis verminderter Schweißsekretion durch periphere Nervenläsionen und Kompressionssyndrome (z.B. Karpaltunnelsyndrom) verwendet. Durch Ninhydrin können die Aminosäuren im Schweißsekret sichtbar gemacht und so die Funktion der Schweißdrüsen dargestellt werden.
Hintergrund
Die vegetativen Fasern der Schweißdrüsen sind ausschließlich sympathisch innerviert. Sie verlaufen gemeinsam mit den sensiblen Anteilen der peripheren Nerven. Somit geht eine periphere Nervenläsion immer mit einer Störung der Schweißsekretion im sensiblen Innervationsgebiet einher.
Ninhydrin wird zum Aminosäurenachweis (z.B. von Schweiß) verwendet. Es ist das Hydrat von Indan-1,2,3-trion. Mit einer Aminosäure reagiert es zu einem Imin (Schiff'sche Base). Nach Decarboxylierung und Abspaltung des Amino-Restes entsteht Amino-Ninhydrin. Eine blauviolette Färbung (Ruhemanns-Purpur) entsteht.
Vorgehensweise
Zur Durchführung des Ninhydrin-Tests wird der Patient dazu angewiesen seine Hand oder seinen Fuß auf ein weißes Blatt Papier zu drücken. Die Umrisse werden anschließend mit einem Stift markiert. In weiterer Folge wird das Blatt Papier mehrere Male durch eine 1%-ige Ninhydrin-Lösung gezogen. Anschließend erfolgt eine Trocknung im Heißluftschrank. Eine Fixierung kann durch Kupfersulfat erfolgen. Danach ist es möglich eine fehlende bzw. verminderte Schweißsekretion im betreffenden Innervationsgebiet (Dermatom) anhand der blauvioletten Färbung zu erkennen. Anhidrotische Dermatome bleiben ungefärbt.
um diese Funktion zu nutzen.