Nervus laryngeus cranialis (Veterinärmedizin)
Definition
Der Nervus laryngeus cranialis ist ein gemischter Nerv der Haussäugetiere, der aus dem Nervus vagus hervorgeht.
Anatomie
Der Nervus laryngeus cranialis zweigt entweder direkt oder unmittelbar vor dem Ganglion distale nervi vagi vom Nervus vagus ab.
Verlauf
Nach seinem Ursprung kreuzt der Nervus laryngeus cranialis medial die Arteria carotis communis und erhält dann Nervenfasern vom Ganglion cervicale craniale des Sympathikus. Kurz danach teilt er sich in zwei Äste auf, die als Ramus externus und Ramus internus bezeichnet werden.
Der Ramus externus zieht nach kaudoventral und über den Musculus thyreopharyngeus hinweg, um dann einen Ast zum Musculus cricothyreoideus zu entsenden. Der Nerv endet letztendlich in der Gegend der Schilddrüse. In manchen Fällen entspringt der Ramus externus auch direkt aus dem Nervus vagus.
Der Ramus internus hingegen verläuft nach kranioventral zum Vorderrand des Schildknorpels (Cartilago thyreoidea), um durch die Fissura thyreoidea ins Innere des Larynx zu ziehen. Hier verzweigt er sich mit mehreren feinen Ästen in der Kehlkopfschleimhaut, um diese sowie die Stimmlippen sensibel zu innervieren. Neben sensiblen Fasern führt der Ramus internus zusätzlich noch Geschmacksfasern aus dem Bereich des Kehldeckels (Epiglottis) und der Plica aryepiglottica sowie sympathische Fasern für die Larynxdrüsen.
Äste
Unmittelbar nach dem Ursprung entlässt der Nervus laryngeus cranialis mehrere Äste an die kaudalen Pharynxmuskeln. Etwas weiter distal entspringt ein zartes Faserbündel, welches dann weiter halswärts zieht. Während des Verlaufs verbindet sich dieses Faserbündel (in den meisten Fällen) mit einer zusätzlichen Nervenwurzel des Nervus vagus, um dann als Nervus depressor weiter zu ziehen. Der Nervus depressor zieht dann zum Brusteingang, um sich bei den meisten Haussäugetieren (außer beim Schwein) mit dem Truncus vagosympathicus zu verbinden.
Innervation
Der Nervus laryngeus versorgt über seinen Ramus externus den Musculus cricothyreoideus mit motorischen Fasern. Über den Ramus internus und das Ganglion distale et proximale nervi vagi wird die Kehlkopfschleimhaut sensibel innerviert. Der Ramus internus sorgt zusätzlich mit dem Ganglion distale nervi vagi für die parasympathische Innervation der Kehlkopfdrüsen und führt sensorische Fasern von der Epiglottis.
Literatur
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2003. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band IV: Nervensystem. 4., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4150-2
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