Musculus sacrococcygeus ventralis lateralis (Veterinärmedizin)

Der Musculus sacrococcygeus ventralis lateralis liegt lateral des Musculus sacrococcygeus dorsalis medialis und ist deutlich kräftiger als dieser ausgebildet. Er besteht aus zahlreichen Einzelportionen, die mit ihrer Sehne in der Schwanzspitze enden.

Verlauf

Der Muskel entspringt beim Fleischfresser mit seinem ersten Bündel an der Ventralfläche des letzten Lendenwirbelkörpers und am Kreuzbein. Die restlichen Muskelportionen entstammen der Unterseite und den Querfortsatzwurzeln des 1. bis 11. Schwanzwirbels (Hund). Aus dem Musculus sacrococcygeus ventralis lateralis, der bei der Katze dreigeteilt ist, entwickeln sich vom 3. Schwanzwirbel an dünne, lange Sehnen, die sich lateral nebeneinander lagern und in die tiefe Schwanzfaszie eingebettet sind. Die Sehnen enden im Anschluss am ventrolateralen Höcker des vorderen Wirbelendes (beim Hund vom 6. bis zum letzten Schwanzwirbel). Während ihres Verlaufs nehmen sie die zarten Endsehnen des Musculus sacrococcygeus ventralis medialis auf.

Bei den Ungulaten entspringt der Musculus sacrococcygeus ventralis lateralis als kräftiger, bilateral komprimierter Muskel am 2. bis 3. - oftmals aber auch erst vom letzten (Schwein) - Kreuzwirbel, an der Ventralfläche des Kreuzbeins und an den Querfortsätzen des ersten Schwanzwirbels. Im weiteren Verlauf verhält sich der Musculus sacrococcygeus ventralis lateralis wie der des Fleischfressers.

Innervation

Die motorische Innervation wird über die Ventraläste der Nervi coccygei und es letzten Kreuznerven gewährleistet.

Der Musculus sacrococcygeus ventralis lateralis führt zum Niederziehen des Schwanzes, wohingegen bei einseitiger Kontraktion der Schwanz seitlich abwärts bewegt wird.

• Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band I: Bewegungsapparat. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.