Musculus levator palpebrae superioris
Synonyme: Musculus levator palpebrae, Lidheber, Oberer Augenlidheber
Englisch: superior levator palpebrae muscle
Definition
Der Musculus levator palpebrae superioris ist ein dünner, flacher und quergestreifter Muskel, der zu den äußeren Augenmuskeln gehört.
Verlauf
Ursprung
Der Musculus levator palpebrae superioris hat seinen Ursprung in der Nähe des kleinen Keilbeinflügels, oberhalb des Foramen opticum, am so genannten Anulus tendineus communis. Diesen Ursprung teilt er sich mit den anderen äußeren Augenmuskeln. Zu Beginn ist der Muskel schmal und sehnig, wird aber im weiteren Verlauf zunehmend breiter.
Ansatz
Der Muskel endet in einer ausgedehnten Aponeurose (Levator-Aponeurose), die sich in drei Lamellen aufteilt. Die oberste Lamelle strahlt in das Septum orbitale ein und endet im Oberlid zwischen den Fasern der Pars palpebralis des Musculus orbicularis oculi. Die mittlere Lamelle endet am oberen Rand der Lidplatte des Oberlids (Tarsus superior). Die untere Lamelle setzt an der oberen Umschlagfalte (Fornix conjunctivae superior) der Konjunktiva an.
Funktion
Der Musculus levator palpebrae superioris hebt das Oberlid. Der Muskel führt agonistische Bewegungen mit dem Musculus rectus superior aus. Dadurch hebt sich das Oberlid beim Blick nach oben und senkt sich beim Blick nach unten.
Innervation
Der Musculus levator palpebrae superioris wird durch den Ramus superior des Nervus oculomotorius versorgt.
Topografie
Die Sehne des Musculus levator palpebrae superioris teilt die Glandula lacrimalis in zwei Anteile, die oberhalb der Sehne gelegene Pars orbitalis und die unterhalb der Sehne gelegene Pars palpebralis.
Klinik
Ein Funktionsverlust des Musculus levator palpebrae superioris führt zu einer Ptosis, d.h. zu einem partiellen oder vollständigen Herabhängen des Oberlids. Dabei ist in der Regel auch die Mitbewegung des Oberlides bei vertikalen Blickbewegungen eingeschränkt.
Eine andere, angeborene Störung des Musculus levator palpebrae superioris ist das Marcus-Gunn-Syndrom bzw. -Phänomen.
Bei einer paretischen Einschränkung der Blickhebung kann es durch die antagonistische Steuerung des Muskels zu einer relativen Überfunktion kommen. Dabei wird der verstärkte Impuls zur Blickhebung nur unvollständig von den entsprechenden Augenmuskeln umgesetzt, das Oberlid wird jedoch abnorm hochgezogen.
um diese Funktion zu nutzen.