Mulder-Zeichen
nach dem niederländischen Orthopäden Jacob D. Mulder (1901–1965)
Englisch: Mulder sign
Definition
Das Mulder-Zeichen ist ein klinisches Zeichen, das zur Diagnostik von Morton-Neuromen bei Patienten mit Metatarsalgie eingesetzt wird. Es gilt als hochspezifisch (Spezifität ca. 100 %), weist jedoch eine vergleichsweise geringe Sensitivität (ca. 62 %) auf.[1]
Vorgehen
Zur Auslösung des Mulder-Zeichens wird wie folgt vorgegangen:
- Der Untersucher umfasst mit einer Hand von dorsal die Metatarsalköpfe des betroffenen Fußes. Der Fuß wird dabei in seiner vollen Breite zwischen Daumen und Fingern eingespannt.
- Mit dem Daumen der anderen Hand palpiert der Untersucher von plantar den verdächtigen Intermetatarsalraum.
- Nun presst er die Metatarsalköpfe zusammen und übt gleichzeitig mit dem Daumen Druck auf den Intermetatarsalraum aus.
Das Mulder-Zeichen ist positiv, wenn beim Zusammendrücken des Fußes plantarwärts eine druckschmerzhafte Raumforderung (z.B. ein Neurom) zwischen den Metatarsalköpfen tastbar wird. Mitunter ist auch ein Klicken oder Schnappen bei der Verlagerung des Neuroms hörbar.
Bildgebung
Im Ultraschall lässt sich das Mulder-Zeichen ebenfalls nachweisen, da die Bewegung und Kompression des Neuroms unter Ultraschallbeobachtung sichtbar gemacht werden kann (sonographisches Mulder-Zeichen).
Quellen
- ↑ Mahadevan D, Venkatesan M, Bhatt R, Bhatia M. Diagnostic Accuracy of Clinical Tests for Morton's Neuroma Compared With Ultrasonography. (2015) The Journal of foot and ankle surgery : official publication of the American College of Foot and Ankle Surgeons. 54 (4): 549-53. doi:10.1053/j.jfas.2014.09.021
Literatur
- Skalina T, Weerakkody Y, Bell D, et al. Mulder sign. Reference article, Radiopaedia.org; https://doi.org/10.53347/rID-71850 (zuletzt besucht 15.07.2025).
- Mulder JD. The causative mechanism in morton's metatarsalgia. (1951) The Journal of bone and joint surgery. British volume. 33-B (1): 94-5.