Metatarsalgie
Englisch: metatarsalgia
Definition
Unter einer Metatarsalgie versteht man das Auftreten von Schmerzen unter den Köpfen der Mittelfußknochen (Ossa metatarsalia) unter Belastung.
Ätiopathogenese
Das mit zunehmendem Alter atrophierende plantare Fettpolster kann zu einer Metatarsalgie, vor allem unter den hauptsächlich belasteten Köpfen des zweiten bis vierten Mittelfußknochens, führen. Die Entstehung einer Metatarsalgie wird durch eine Hammerzehe, eine Krallenzehe oder durch einen Hallux valgus gefördert.
Falsches Schuhwerk, insbesondere Schuhe mit hohen Absätzen und Schuhe mit schlecht puffernden, dünnen Sohlen, können ebenfalls eine Metatarsalgie auslösen.
Die Verkürzung des Os metatarsale I z.B. im Rahmen einer operativen Behandlung des Hallux valgus kann ebenfalls zur Ausbildung einer Metatarsalgie führen.
Klinik
Patienten, die von einer Metatarsalgie betroffen sind, klagen über eine vermehrte Schwielenbildung im Bereich der Mittelfußköpfe sowie über Schmerzen im Bereich des mittleren Vorfußes, die vor allem unter Belastung auftreten.
Diagnostik
Klinische Untersuchung
Die Inspektion der Füße des barfuß stehenden Patienten bleibt in der Regel ohne pathologischen Befund.
Im Rahmen der klinischen Untersuchung lässt sich häufig eine ausgeprägte Schwielenbildung im Bereich der Köpfe der Mittelfußknochen II bis IV feststellen.
Bei der Palpation werden Schmerzen im Bereich des mittleren Vorfußes angegeben. Gleichzeitig lässt sich im Rahmen der Palpation ein verdünntes plantares Fettpolster feststellen. Bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf können die Köpfe der Mittelfußknochen eventuell direkt unter der Haut getastet werden.
Bildgebung
Wenn die Beschwerden nach einer konservativen Therapie persistieren, sollten Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen angefertigt werden. Jedoch zeigen sich hier nur in seltenen Fällen pathologische Befunde, z.B. eine Fraktur im Bereich des Mittelfußknochens.
Therapie
Konservativ
Sachgemäßes Schuhwerk mit keinem oder nur einem niedrigen Absatz, einer weichen Schuhsohle sowie einem weitem Vorderschuh ist obligat.
Weiterhin können Einlagen verordnet werden; die lokale Anwendung von Antiphlogistika kann die Beschwerden lindern. Die Einarbeitung einer Schmetterlingsrolle in die Schuhe der Patienten kann ebenfalls zu einer Beschwerdebesserung führen.
Die Schwielen sollten vom Patienten oder von einem Fußpfleger abgetragen werden.
Operativ
Sollten ausgeprägte Beschwerden vorliegen und sich diese unter konservativer Therapie nicht bessern, besteht die Möglichkeit einer Operation, wobei hier in der Regel die Mittelfußknochen durch Osteotomie (sog. Weil-Osteotomie) verkürzt werden. Häufig werden dabei die Köpfe von mehreren Mittelfußknochen gleichzeitig um vier bis acht Millimeter nach proximal verlagert.