Hammerzehe
Synonym: Digitus malleus
Englisch: hammer toe
Definition
Als Hammerzehe bezeichnet man eine Zehendeformität mit hammerartiger Beugung einer Zehe bei Überstreckung im Zehengrundgelenk.
Abgrenzung
Hammerzehe | Krallenzehe | Mallet-Zeh | |
---|---|---|---|
Zehengrundgelenk (MTP) | normal/überstreckt | überstreckt | normal |
Zehenmittelgelenk (PIP) | gebeugt | gebeugt | normal |
Zehenendgelenk (DIP) | normal/überstreckt | gebeugt | gebeugt |
Einteilung
Man unterscheidet flexible und fixierte Hammerzehen. Die fixierte Form kann nicht in die physiologische Haltung zurückgeführt werden, bei der flexiblen Form ist eine passive Reponierung möglich.
Klinik
Das Zehengrundgelenk ist überstreckt, das Zehenmittelgelenk befindet sich in Plantarflexion. Das Endglied steht in leichter Dorsalflexion oder in Mittelstellung. Die Zehenkuppe steht in Kontakt mit dem Boden.
Ursachen
Bei Hammerzehen besteht ein Ungleichgewicht der intrinsischen und extrinsischen Fußmuskulatur. Man findet sie häufig zusammen mit anderen Fußveränderungen (z.B. Hallux valgus oder Spreizfuß). Meistens sind sie auf ungeeignete, zu enge Schuhe zurückzuführen, welche die Zehenspitzen zurückdrängen (z.B. High Heels). Weitere Ursachen sind neurologische Erkrankungen und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
Therapie
Eine Basismaßnahme ist das Tragen bequemer Schuhe, die ausreichend Platz für die Zehen lassen. Weitere Behandlungsoptionen sind Physiotherapie und Fußgymnastik. Als Hilfsmittel kommen passive oder aktive Einlagen, Zehenstrecker, Zehenrollen und maßgefertigte Orthosen zum Einsatz.
In ausgeprägten Fällen kann eine chirurgische Korrektur erfolgen.