Mottenfraßnekrose
Synonyme: Grenzzonenhepatitis
Definition
Mottenfraßnekrosen sind ein histopathologisches Muster von Leberzellnekrosen, das vor allem bei chronischen Hepatitiden auftritt. Dabei kommt es zur unregelmäßigen Nekrose und Apoptose einzelner oder kleiner Gruppen von Hepatozyten am Rande eines Leberläppchens.
Hintergrund
Mottenfraßnekrosen treten insbesondere bei aggressiv verlaufender chronischer Hepatitis, aber auch bei Autoimmunhepatitis auf. Überlebende Leberzellen bilden dabei häufig rosettenartige Strukturen, die von entzündlichen Infiltraten umgeben oder durchdrungen sind.
Im Läppchen zeigen sich unregelmäßig verteilte Einzelzellnekrosen, darunter Apoptosen, Ballonzellen und lytische Nekrosen. Begleitend treten aktivierte Kupffer-Zellen (Kupffer-Zell-Knötchen) und Lymphozyteninfiltrate auf. Bei schwerem Verlauf können konfluierende und brückenbildende Nekrosen entstehen.
Im weiteren Verlauf führt die Nekrose häufig zur Ausbildung von Fibrosen und Septen, die langfristig in ca. 20–50 % der Fälle zur Destruktion der Läppchenarchitektur und Entwicklung einer Leberzirrhose führen.
Literatur
- Böcker et al., Pathologie, 5. Auflage, Urban & Fischer, München