Mehrphasen-CT
Synonyme: Mehrphasen-Computertomographie, Vier-Phasen-Computertomographie, Vier-Phasen-CT
Definition
Das Mehrphasen-CT ist eine speziell für die Leber entwickelte Variante der Computertomographie zur Diagnostik verschiedener Leberläsionen.
Ablauf
Beim Mehrphasen-CT wird die Perfusion und Verteilung eines intravenös verabreichten Kontrastmittels in verschiedenen Phasen beurteilt. Dabei können in jeder Phase unterschiedliche Pathologien sichtbar gemacht werden.
Phasen
Die Untersuchung erfolgt typischerweise in den folgenden vier Phasen.
Nativphase
In der Nativphase können zunächst Verkalkungen und Reste von Kontrastmitteln erkannt werden.
Arterielle Phase
Nach ca. 20 Sekunden erreicht das Kontrastmittel über die Arteria hepatica die Leber. In dieser Phase werden vor allem Perfusionsstörungen und hypervaskularisierte Tumore sichtbar.
Portalvenöse Phase
In der portalvenösen Phase wird das Kontrastmittel ca. nach 60 bis 80 Sekunden über die Vena portae angeflutet. Durch die stärkere Kontrastierung des Parenchyms können in dieser Phase auch hypovaskularisierte Tumore erkannt werden.
Diese Phase erlaubt zudem eine gewisse Unterscheidung zwischen benignen und malignen Tumoren. Beispielsweise zeigt sich das hepatozelluläres Karzinom häufig in dieser Phase bereits hypodens. Durch arteriovenöse Malformationen wird das Kontrastmittel im Vergleich zum Leberzelladenom schneller ausgewaschen.
Spätvenöse Phase
Die spätvenöse Phase, auch Äquilibrium oder Parenchymphase genannt, schließt sich nach 90 bis 120 Sekunden an. In dieser Phase kommt es zu einer Gleichverteilung des Kontrastmittels in den verschiedenen Kompartimenten. Leberläsionen mit einer verzögerten, persistierenden Kontrastmittelaufnahme, wie zum Beispiel eine fokale noduläre Hyperplasie können in dieser Phase sichtbar werden.