Mantelkanten-Syndrom
Definition
Das Mantelkanten-Syndrom entsteht bei einer Schädigung des Großhirns im Bereich der Mantelkante und zeichnet sich überwiegend durch Störungen der Sensibilität und der Bewegung der Beine aus.
Ursache
Das Syndrom entsteht bei der Schädigung der Mantelkante, also dem rechtwinkligen Übergang vom konvexen Teil des Cortex in die sagittal-mediale Fläche der Hemisphären im Bereich der Fissura longitudinalis. Diese Schädigung tritt oft im Zusammenhang mit einem parasagittalen Meningeom auf. Die meisten Patienten erkranken zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr, wobei häufiger Frauen betroffen sind. Andere Ursachen für das Syndrom können eine Thrombose des Sinus sagittalis superior, Hirnmetastasen, Durchblutungsstörungen der versorgenden Hirnarterien oder sehr selten äußere Einflüsse sein.
Symptome
Zu den Symptomen zählen:
- Sensibilitätsstörung beider Beine
- bei einseitiger Schädigung eine spastische Lähmung des Beines auf der nicht betroffenen Seite
- bei beidseitiger Schädigung eine Paraparese der Beine
- Fußheberschwäche
- Blaseninkontinenz
- eventuell Jackson-Anfälle oder Stuhlinkontinenz
Diagnose
Die Schädigung der Mantelkante kann durch die oft langsam wachsenden Meningeome und den damit nur schrittweise fortschreitenden Krankheitsverlauf übersehen werden. Die Diagnose wird in der Regel durch ein bildgebendes Verfahren, zum Beispiel ein MRT des Schädels, gestellt. Hierbei muss das Syndrom von einem spinalen Querschnittssyndrom abgegrenzt werden.
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der Ursache. Meningeome können chirurgisch entfernt oder durch Strahlentherapie behandelt werden.
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