Maligne Hypertonie
Definition
Die maligne Hypertonie, kurz MH, ist eine Verlaufsform der arteriellen Hypertonie. Sie ist durch eine Erhöhung des diastolischen Blutdrucks auf Werte über 130 mmHg und eine fehlende Absenkung des nächtlichen Blutdrucks gekennzeichnet. Darüber hinaus können Endorganschäden entstehen. Die Bezeichnung "maligne" bezieht sich auf die schlechte Prognose der Patienten, falls keine Behandlung erfolgt.
siehe auch: arterielle Hypertonie
Ätiologie
Eine maligne Hypertonie kann sich aus einer schlecht behandelten primären Hypertonie entwickeln oder auf der Grundlage einer sekundären Hypertonie entstehen.
Klinik
Die Symptomatik einer malignen Hypertonie ist relativ unspezifisch. Mögliche Symptome sind
Komplikationen
Eine schwerwiegende Komplikation der malignen Hypertonie sind Endorganschäden. Sie manifestieren sich beispielsweise an folgenden Organen:
Organ | Ereignis |
---|---|
Gehirn | Enzephalopathie |
Niere | Niereninsuffizienz |
Auge | Papillenödem, Retinablutungen |
Herz | Akute Herzinsuffizienz |
Lunge | Lungenödem |
Diagnostik
- Kontinuierliches Blutdruckmonitoring
Therapie
Die Therapie einer malignen Hypertonie besteht in der medikamentösen Blutdrucksenkung im Rahmen eines stationären Aufenthaltes.
Primärziel ist eine Senkung des diastolischen Blutdrucks auf 100 bis 110 mmHg innerhalb von 24 Stunden. Der Blutdruck sollte innerhalb der ersten zwei Stunden in der Regel um nicht mehr als 20 % des Ausgangswerts gesenkt werden. Eine zu schnelle Blutdrucksenkung kann zu zerebralen oder kardialen Ischämien führen.
Um eine bessere Steuerbarlkeit zu erzielen, werden die notwendigen Antihypertensiva (z.B. Urapidil) meist parenteral gegeben.
Literatur
- Pschyrembel online - Maligne Hypertonie, abgerufen am 22.11.2021
- Lehnert et al. Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel, Thieme-Verlag, 3. Auflage, 2010
- Bisognano. Maligne Hypertonie: Wann wird ein Bluthochdruck zum Notfall?, Medscape, 2014
- Pocket Guidelines - Arterielle Hypertonie 2018, abgerufen am 22.11.2021
- Kuhlmann et al. Hypertonie, Nephrologie, Thieme-Verlag, 2008
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