Gastric banding
Definition
Das Gastric banding ist ein operatives Verfahren zur Einengung des Magens. Es ist die letzte Therapiealternative bei massiver Adipositas.
Operationstechnik
Das Gastric banding kann für den Patienten schonend und risikoarm in laparoskopischer Technik (Minimal invasive Chirurgie) erfolgen.
Bei dem Eingriff wird eine aufblasbare Kunstoffmanschette (Magenband) um den proximalen Magen gelegt. Diese besteht in der Regel aus Silikon. Dadurch wird das Fundusvolumen auf wenige Milliliter reduziert. Durch die Anlage dieses künstlichen Passagehindernisses kann eine übermäßige Aufnahme fester Nahrung effektiv unterbunden werden.
Der Füllungsdruck der Manschette wird regelmäßig mittels eines perkutan angelegten Ports durch den behandelnden Arzt korrigiert. Als Vorteil gegenüber einem Magen-Bypass ist bei einem Gastric banding keine Anastomose zwischen Magen und Jejunum erforderlich, da der Magen intakt bleibt.
Indikationsstellung
Das Gastric banding ist als absolute Notlösung zu betrachten. Im Vorfeld sollten alle möglichen Maßnahmen zur Gewichtsreduktion (z.B. Diätgruppe, Null-Diät, psychosomatische Beratung, Psychotherapie) ausgeschöpft werden.
Der BMI sollte mindestens 35 betragen, der Patient sollte sorgfältig über Risiken des Eingriffs und einen möglichen Mißerfolg der Maßnahme aufgeklärt werden.
Ein Ulcus ventriculi bzw. Ulcus duodeni sollte vor der Therapie durch eine Gastroskopie ausgeschlossen werden.
Nutzen
Das Gastric banding kann in relativ kurzer Zeit zu erstaunlicher Gewichtsabnahme führen. Dabei ist zu beachten, dass der Patient den Erfolg der Maßnahme durch Zuführen hochkalorischer flüssiger Speisen und Getränke (z.B. Softdrinks) untergraben kann.
Das Gastric banding wirkt einerseits restriktiv, andererseits wird das Hungergefühl unterdrückt, u.a. durch die schnelle Füllung des gebildeten Vormagens (Pouch) und den dadurch entstehenden Dehnungsreiz.
Operationsrisiko
Das Operationsrisiko ist mit dem anderer laparoskopischer Eingriffe vergleichbar. Eingriffsspezifisch ist als Komplikation die Penetration der Magenwand durch das Kunststoffband zu befürchten. Diese tritt zwar selten auf, kann aber zu lebensbedrohlichen Konsequenzen führen.
Komplikationen
Eine mögliche Komplikation ist häufiges Erbrechen mit der Gefahr von säurebedingten Zahnschäden und Aspiration. Ferner kann es zu einer Pouchdilatation oder einer Slippage, d.h. einem Verrutschen des Magenbandes, kommen. In beiden Fällen ist häufig eine operative Revision notwendig.
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