MUTYH-assoziierte Polyposis
Synonyme: MAP, MUTYH-assoziierte FAP
Englisch: MYH-associated polyposis
Definition
Die MUTYH-assoziierte Polyposis, kurz MAP, ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die durch eine Keimbahnmutation im MUTYH-Gen hervorgerufen wird. Es kommt zu einem stark vermehrten Auftreten vom Polypen im Dickdarm mit einem lebenslangen Kolonkarzinomrisiko von ca. 43%.
Erscheinungsbild
Die MUTYH-assoziierte Polyposis verursacht circa 10-100 Polypen im Dickdarm. Sie verläuft somit schwächer als eine familiäre adenomatöse Polyposis coli (FAP). Unter den Polypen findet man gehäuft sowohl hyperplastische als auch serratierte Adenome. Das mittlere Erkrankungsalter für ein Kolonkarzinom bei MAP liegt bei 50 Jahren. Sie entstehen präferenziell im proximalen Teil des Kolons. Heterozygote Träger einer MAP haben ein ca. 2-3 fach erhöhtes Risiko an einem Kolonkarzinom zu erkranken.
Ätiologie
Der MUTYH-assoziierten Polypose liegt eine Mutation im MUTYH-Gen, einem DNA-Mismatch-Reparatur-Gen zugrunde. Es liegt auf Chromosom 1. Das von dem MUTYH-Gen codierte Protein ist eine Glycosylase, die Fehlpaarungen von Guanosin mit Adenin erkennt und repariert.
Genetische Untersuchung
Eine humangenetische Untersuchung ist vor allem dann indiziert, wenn bei einem Patienten viele Kolonpolypen vorliegen, eine FAP jedoch aufgrund des Erbganges ausgeschlossen werden kann. Zur Diagnose wird das MUTYH-Gen komplett sequenziert.
Vorsorge
Einem homozygoten Träger einer MUTYH-Genmutation werden regelmäßige Koloskopien ab dem 30. Lebensjahr empfohlen.
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