Mäusedorn
Wir werden ihn in Kürze checken und bearbeiten.
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Handelsname: Cefadyn® Filmtabletten, Phlebodril® Venenkapseln, Venelbin ruscus® Neu Kapseln
Synonyme: Dornmyrte, Myrtendorn, stachelige Mäusedorn, bruscum, bruscus
Englisch: Butcher’s broom
Definition
Stechender Mäusedorn, botanisch auch als Ruscus aculeatus bezeichnet, ist eine Arzneipflanze aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae, früher Ruscaceae), die als traditionelles Arzneimittel bei Venenbeschwerden eingesetzt wird.
Inhaltsstoffe
- Steroidsaponine
- Ruscin
- Desglucoruscin
- Ruscosid
- Neoruscin
- Phytosterole
- Triterpene
- Flavonoide
- Cumarine
- Esculin
- Esculetin
- Spartein
- Tyramin
- Glykolsäure
Wirkung
Eine kontraktile Wirkung wird durch ein Stimulierung von α-Adrenorezeptoren vermittelt. In-vitro-Studien zeigen hierbei eine direkte Aktivierung von α1- und α2-adrenerger Rezeptoren. Hierdurch wird auch Noradrenalin freigesetzt.
Anwendung
Das HMPC gibt als "traditional use" folgende Indikationen an:
- Zur unterstützenden Therapie bei Schmerzen oder Schweregefühl in den Beinen aufgrund einer chronisch-venösen Insuffizienz (CVI)
- Juckreiz und Brennen bei Hämorrhoiden
Zur Anwendung wird ein Trockenextrakt aus dem Wurzelstock mit anhängenden Wurzeln (Rusci rhizoma) verwendet. Als Tagesdosis wird eine Menge an Trockenextrakt empfohlen, die 7-11 mg Sapogenine entspricht. Eine Wirkung setzt erst nach mehreren Wochen Anwendung ein.
Ferner existiert eine ESCOP-Monographie und eine Positivmonographie der Kommission E.
Nebenwirkungen
Extrakte aus Mäusedornwurzelstock werden gut vertragen. Als mögliche Nebenwirkungen können Magenschmerzen, Übelkeit und Durchfall auftreten.
Toxikologie und Veterinärtoxikologie
Der direkte Verzehr von Mäusedorn kann gastrointestinale Symptome und Somnolenz hervorrufen. Insbesondere die Bären können für essbar gehalten werden. Auch für Tiere wie Hunde und Katzen ist Mäusedorn giftig. [1]
Kontraindikation
Aufgrund einer mangelnder Datenlage sollte Mäusedorn nicht in Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt werden.
Trivia
Stechender Mäusedorn ist Arzneipflanze des Jahres 2002.
Der Name Mäusedorn kommt wahrscheinlich von den Metzgern, die früher die stacheligen Zweige zwischen ihre Fleischvorräte legten, um Mäuse abzuwehren. Die Zweige wurden zu diesem Zweck auch in Körbe verflochten.
Alternativen
Als Alternative zum Mäusedorn kann ein standardisierter Rosskastanienextrakt, standardisierter roter Weinlaubextrakt, Troxerutin oder Oxerutin angewendet werden. Ergänzend kann Venengymnastik und Stützstrümpfe empfohlen werden. Ferner bieten auch Mäusedorn (Ruscus), Buchweizen (Fagopyrum) und Steinklee (Melilotus) eine Behandlungsoption.
Quellen
Assessment report on Ruscus aculeatus L. rhizoma, abgerufen am 03.11.2024
Biogene Arzneimittel, 7. Auflage, Teuscher/Melzig/Lindequist, 2012, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, Stuttgart
Arzneipflanzen: Mäusedorn | PTA-Forum, abgerufen am 03.11.2024
S. Noé:Ruscus – der Mäusedorn, abgerufen am 03.11.2024
- ↑ https://www.gbif.org/species/10033133, abgerufen am 03.11.2024
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