Lost-Penis-Syndrom
Synonyme: Syndrom des verlorenen Penis, VPS
Englisch: lost penis syndrome
Definition
Das Lost-Penis-Syndrom ist ein aus dem englischen Sprachraum entlehnter Begriff für eine subjektiv reduzierte stimulierende Reibung zwischen Penis und Vagina während des Geschlechtsverkehrs. Dadurch ist dieser sowohl für den Mann als auch für die Frau weniger befriedigend und das Erreichen eines Orgasmus weniger wahrscheinlich.
Ätiologie
Ursache für das Lost-Penis-Syndrom ist häufig ein Missverhältnis zwischen der Größe des Penis und der Vagina. Weitere Faktoren sind Störungen einer effektiven Erektion und penilen Sensibilität oder der vaginalen Lubrikation.
In der Mehrheit der Fälle beruht dieses Missverhältnis auf Veränderungen des weiblichen Beckenbodens, z.B. nach einer Geburt, bei starker Gewichtszunahme oder durch hormonelle Einflüsse. Es kommt zu einer Überdehnung und Erschlaffung der Beckenbodenmuskulatur.
Ein Lost-Penis-Syndrom kann jedoch auch bei einem kleinen Penis oder (häufiger) beim Vorliegen einer erektilen Dysfunktion auftreten.
Therapie
Je nach Ursache kommen verschiedene Therapieansätze infrage. Mithilfe von Beckenbodentraining kann die Anpassungsfähigkeit der Vagina verbessert werden. Auch beim Mann kann Beckenbodentraining helfen, die Erektionsfähigkeit zu verbessern. Zudem sollte eine eventuelle erektile Dysfunktion therapiert werden (z.B. mittels PDE-5-Hemmern, Psychotherapie oder chirurgisch)
In einigen Fällen kommt eine operative Penisvergrößerung oder eine operative Straffung der Vagina in Betracht.
Literatur
- Colonnello et al., The Lost Penis Syndrome: A New Clinical Entity in Sexual Medicine, Sex Med Rev, 2022
- dak.de – Lost Penis Syndrom – ist mein Penis zu klein?, abgerufen am 02.04.2024
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