Ligamentum pubourethrale
Englisch: pubourethral ligament
1. Definition
Das Ligamentum pubourethrale ist eine paarig angelegte Bandstruktur des kleinen Beckens bei der Frau. Es verbindet den Bereich der Symphysis pubica mit der Urethra und trägt maßgeblich zur Stabilisierung der Harnröhre bei. Die Fasern des Bandes unterstützen den Mechanismus der Harnkontinenz und spielen eine Rolle bei der Entstehung der Stressinkontinenz.
2. Anatomie
Das Ligamentum pubourethrale ist etwa 2 cm lang.[1] Es erstreckt sich von der dorsalen Seite der Symphysis pubica bis zum mittleren Bereich der Harnröhre, die schlingenförmig von den Bandfasern beider Seiten umgeben wird. Das Band ist das Resultat der Fusion des Diaphragma urogenitale mit dem kaudalen Arcus tendineus fasciae pelvis und verbindet die Symphyse, die Harnröhre sowie die vordere Vaginalwand mit dem Musculus pubococcygeus. Es ist ein Teil des komplexen Stützapparats des Beckenbodens.
3. Histologie
Histologisch weisen die Bänder Kollagenfasern, Elastinfasern, Nervenfasern und glatte Muskulatur auf.[1]
4. Funktion
Das Ligamentum pubourethrale fixiert die Harnröhre in ihrer Position und verhindert ein Verrutschen bei erhöhter Belastung durch benachbarte Gewebeverschiebungen. Diese Stabilisierung ist wichtig für die Aufrechterhaltung der Harnkontinenz.
5. Literatur
- Muctar S.: Atlas der urogynäkologischen und proktologischen Operationstechniken, 2019, Thieme Verlag
- Betschart C. et al., Anatomische Landmarken in der Urogynäkologie. Gynäkologische Praxis, (43):268-279, 2018.
6. Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Petros PE. The pubourethral ligaments--an anatomical and histological study in the live patient. Int Urogynecol J Pelvic Floor Dysfunct. 1998;9(3):154-7. doi: 10.1007/BF02001085. PMID: 9745975.