Levodropropizin
Handelsname: Quimbo®
Englisch: levodropropizine
Definition
Levodropropizin ist ein nicht-opioides Antitussivum, das zur Behandlung von trockenem Reizhusten angewendet wird. Der Wirkstoff ist seit 2022 nicht mehr verschreibungspflichtig.
Wirkmechanismus
Der Wirkmechanismus von Levodropropizin ist nur teilweise geklärt. Postuliert wird eine periphere Wirkung am Tracheobronchialbaum, wodurch die hustenauslösenden Botenstoffe Histamin, Bradykinin und Serotonin gehemmt werden.
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit von Levodropropizin beträgt ca. 75 %. Die Halbwertszeit liegt zwischen 1 und 2 Stunden. Der Wirkstoff wird teilweise metabolisiert und renal ausgeschieden. Eine wiederholte tägliche Anwendung führt nicht zur Kumulation des Wirkstoffs im Körper.
Indikation
Levodropropizin wird bei unproduktivem Reizhusten angewendet. Neben Pentoxyverin und Noscapin ist Levodropropizin eines der wenigen chemischen Antitussiva, die auch bei Kindern angewendet werden können.
Dosierung
Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren beträgt die übliche Dosierung 60 mg Levodropropizin 3-mal täglich, was einer Tagesdosis von 180 mg entspricht. Handelsübliche Hustensäfte mit Levodropropizin haben meistens eine Konzentration von 6 mg/mL, das heißt eine Einzeldosis entspricht bei diesen Präparaten 10 mL Saft. Die Anwendungsdauer liegt bei maximal 7 Tagen.
Levodropropizin wird bei Kindern zwischen 2 und 12 Jahren nach Körpergewicht dosiert. Die tägliche Dosis beträgt 0,5 mg Levodropropizin pro kgKG, welche auf 3 Einzeldosen mit 6 Stunden Abstand verteilt werden soll.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Der Arzneistoff soll vorzugsweise zwischen den Mahlzeiten angewendet werden.
Nebenwirkungen
Levodropropizin ist gut verträglich und führt bei weniger als 1 von 10.000 Patienten zu Nebenwirkungen. Mögliche seltene Nebenwirkungen sind
Kontraindikationen
Levodropropizin soll nicht bei Kindern unter 2 Jahren angewendet werden. Es ist bei schweren Leberschäden kontraindiziert.
Antitussiva wie Levodropropizin sollen nicht zeitgleich mit Expektoranzien eingenommen werden, da der gelöste Schleim sonst nicht abgehustet werden kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Levodropropizin passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über. Es darf deshalb in Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Überdosierung
Bisher (2024) gibt es keine bekannten Fälle von Schäden durch Überdosierung.
Verschreibungspflicht
2022 wurde Levodropropizin nach der Empfehlung vom Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht vom BfArM aus der Verschreibungspflicht entlassen und ist somit in Deutschland auch ohne Rezept erhältlich.
Literatur
- Levodropropizin, Gelbe Liste, abgerufen am 25.2.2024
- Fachinformation Levodrop ratiopharm, abgerufen am 25.2.2024