Leishmania aethiopica
Definition
Leishmania aethiopica ist der Erreger einer kutanen Leishmaniose.
Epidemiologie
Der Erreger ist in den ostafrikanischen Hochländern von Äthiopien, Kenia und Uganda endemisch. Die Endemizität ist niedrig, aber stabil.
Übertragung
Leishmania aethiopica wird durch den Stich von Sandmücken der Phlebotomus-Spezies Phlebotomus longipes und Phlebotomus pedifes übertragen. Reservoirwirte der zoonotischen Infektionskrankheit sind verschiedene Gattungen der Familie der Schliefer, nämlich Baumschliefer, Buschschliefer und Klippschliefer.
Klinik
Die Krankheit manifestiert sich in zwei Varianten. Es ist unklar, ob die unterschiedlichen Ausprägungen beim infizierenden Erreger oder beim Immunsystem der Infizierten zu suchen sind.
Kutane Leishmaniose
Betroffen von Sandmückenstichen ist überwiegend das Gesicht, seltener erfolgen Stiche in Arme und Beine. Insbesondere die Schädigungen im Gesicht folgen nicht der typischen Form von Leishmaniose-Läsionen. Die Läsionen sind verkrustet und unregelmäßig verteilt, es zeigen sich lokale Ödeme und großflächige Verfärbungen der Haut. Häufig sind Schleimhäute von Mund und Nase einbezogen. An Armen und Beinen haben die oft fast kreisrunden Läsionen hingegen typischerweise einen schmal erhöhten, glatten Rand und ein nur partiell verkrustetes Inneres. Ulzerationen treten meist erst in einer Spätphase der Läsionsentwicklung auf. Die Läsionen wachsen sehr langsam an und können, falls keine weiteren Komplikationen auftreten, nach 2-5 Jahren von allein abheilen.
Diffuse kutane Leishmaniose
Bei einem Teil der Infektionen, in manchen Gegenden bis zu 20%, breiten sich die Erreger aufgrund einer unterdrückten zellvermittelten Immunantwort hämatogen oder lymphogen unkontrolliert über den ganzen Körper aus. Bei dieser diffusen kutanen Leishmaniose entstehen persistente, nicht-ulzeriende und nicht-nekrotisierende kutane Läsionen (Makeln, Papeln, Knoten und Plaques). Die Lippen sowie die Ränder der Nasenlöcher können ebenfalls betroffen sein.
In den Läsionen ist eine extrem hohe Anzahl von Erregern auffindbar.
Der Leishmanin-Hauttest ist negativ – es liegt eine Anergie vor. Eine Behandlung ist schwierig, Rückfälle sind häufig.
Quellen
- Control of the leishmaniases WHO Technical Report 949, WHO 2010
- van Henten et al. Cutaneous Leishmaniasis Due to Leishmania aethiopica, EClinicalMedicine 6 (2018) 69–81, Review published 8 Jan 2019
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