Laudanum
Synonyme: Meconium, Mohnsaft
Definition
Geschichte
Laudanum wurde u.a. von Paracelsus bereits im 16. Jahrhundert beschrieben. Er war der Meinung, ein Allheilmittel gefunden zu haben. Die erste standardisierte Rezeptur wurde vermutlich 1848 von dem Arzt Thomas Sydenham formuliert. Im 19. Jahrhundert war Laudanum ein weit verbreitetes Medikament und wurde sowohl von Ärzten verschrieben als auch von der allgemeinen Bevölkerung frei verwendet. Aufgrund der weiten Verbreitung wird Laudanum heutzutage auch als "Aspirin des 19. Jahrhunderts" bezeichnet.[1]
Im 20. Jahrhundert wurde der Gebrauch von Laudanum aufgrund des hohen Missbrauchspotenzials und der Entwicklung modernerer und sichererer Schmerzmittel stark eingeschränkt. Heute wird nach den strengen Regeln des Betäubungsmittelgesetzes standardisierte Opiumtinktur verwendet.
Verwendung
Laudanum wurde zur Behandlung einer großen Bandbreite an Symptomen und Erkrankungen eingesetzt. Dazu gehörten z.B. chronische Schmerzen, Schlaflosigkeit, Gonorrhö, gastrointestinale Beschwerden, Menstruationsbeschwerden oder das Delirium tremens, das gleichzeitig eine mögliche Entzugserscheinung von Laudanum ist. Die Tinktur wurde ebenso bei Kindern eingesetzt.
Zusammensetzung
Laudanum bestand typischerweise zu 10 % aus Opium und zu 90 % aus Wein. Variabel sind verschiedene weitere Inhaltsstoffe, wie z.B. Bilsenkraut oder Tollkirsche beschrieben.
Trivia
Laudanum wurde unter anderem von vielen Schriftstellern und Künstlern des 19. Jahrhunderts verwendet. Persönlichkeiten wie Charles Dickens, Elizabeth Barrett Browning und Samuel Taylor Coleridge wird der Gebrauch von Laudanum nachgesagt.[2]
Quellen
- ↑ Van Hout & Hearne, "Vintage Meds": A Netnographic Study of User Decision-Making, Home Preparation, and Consumptive Patterns of Laudanum, substance Use & Misuse, 2015
- ↑ Historic UK – Opium in Victorian Britain, abgerufen am 23.07.2024