Labmagenpararauschbrand
Definition
Der Labmagenpararauschbrand ist eine akute, in den meisten Fällen tödlich verlaufende bakterielle Infektionskrankheit des Labmagens bei Schafen. Obwohl die Erkrankung nicht ansteckend ist, zeigen sich oft seuchenartige Verläufe, in denen nicht selten über die Hälfte einer ganzen Herde stirbt.
Erreger
Die bakterielle Infektion wird durch Bakterien der Gattung Clostridium septicum hervorgerufen. Ein anderer Name für die hochgradig krankheitserregenden Bakterien ist Pararauschbrandbazillus. Der Keim kann auch Menschen befallen, am häufigsten kommt es jedoch zu Infektionen bei Schafen und Rindern. Clostridium septicum ist seit 1877 bekannt und wurde von dem französischen Mikrobiologen Louis Pasteur in Milzbrand-Kadavern gefunden. Das Bakterium lebt anaerob und bildet Sporen zur Verbreitung.
Verbreitung
Am bekanntesten ist der Labmagenpararauschbrand in Schottland, Norwegen, Island und den Färöer-Inseln. Aber auch in Osteuropa sind häufig Schafsherden betroffen.
Ansteckung
Die Ansteckung erfolgt in den meisten Fällen durch mit entsprechenden Sporen verunreinigtem Futter.
Symptome
Die Krankheitserreger breiten sich im konkreten Fall speziell im Labmagen aus, können aber auch in die Blut- und Lymphbahn gelangen, von wo sie sich im Körper verteilen. Die Tiere leiden unter sehr hohem Fieber, Schwäche und Schmerzen. Im Labmagen kommt es zu schweren, blutenden Läsionen im Epithel, die sich rasch in Nekrosen umwandeln. In vielen Fällen tritt der Tod nach 12–15 Stunden ein.
Diagnose
- Diagnosestellung anhand der Symptome
- Biopsie des Labmagengewebes
- Krankheiserregernachweis durch einen Immunfluoreszenztest
Therapie
Die Gabe von Penicillin kann in einigen Fällen die Erkrankung stoppen.
Prognose
Bei jungen Tieren ist die Prognose sehr ungünstig. Ältere Tiere genesen häufiger.
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