Komplementdiagnostik

Definition

Die Komplementdiagnostik umfasst den Nachweis von Komplementfaktoren (C3, C4, Immunkomplexe, C1-Esterase-Inhibitor) aus Plasma oder Serum sowie den CH50-Test.

Material

Für die Diagnostik werden 5 ml frisches Serum benötigt. Bei Untersuchung des C1-Esterase-Inhibitors wird zusätzlich Citratplasma benötigt.

Referenzbereiche

Parameter	Referenzbereich
CH50	19,5-60,0 U/ml
C3	88-228 mg/dl
C4	16-47 mg/dl
C1q	0,05 - 0,25 g/l
C1-Esterase-Inhibitor	15–35 mg/dl

Interpretation

Erhöhte Werte liegen insbesondere im Rahmen von Akute-Phase-Reaktionn vor. Zu erniedrigten Werten kommt es bei Immunkomplexerkrankungen, bei hereditärem Mangel an Komplementfaktoren sowie im Rahmen nicht-immunkomplexbedingter Erkrankungen (z.B. chronische Entzündungen, Neoplasien)

C1-Esterase-Inhibitor	C1q	C3	C4	Erkrankungen
erniedrigt			erniedrigt	Hereditäres Angioödem
erniedrigt	erniedrigt			lymphoproliferative Erkrankungen
			erniedrigt	hereditärer C4-Mangel (gehäuft mit Lupus erythematodes verbunden) Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
		erniedrigt	erniedrigt	Glomerulonephritis Lupus erythematodes Vaskulitis Leberzellschaden chronische Polyarthritis
	erniedrigt			Abwehrschwäche Urticaria-Vaskulitis
		erniedrigt		Abwehrschwäche Glomerulonephritis Leberzellschaden
		erhöht	erhöht	bakterielle Erkrankungen

Quellen

Laborlexikon.de; abgerufen am 16.03.2021