Kombinierte Spinal- und Periduralanästhesie
Synonym: CSE, kombinierte Spinal- und Epiduralanästhesie
Englisch: combined spinal and epidural anesthesia
Definition
Die kombinierte Spinal- und Periduralanästhesie, kurz CSE, ist eine spezielle Form der rückenmarksnahen Regionalanästhesie, bei der sowohl eine Spinal- als auch eine Periduralanästhesie durchgeführt wird. Das Verfahren wird heute (2025) nur noch selten angewendet. Typischerweise erfolgt die Spinalanästhesie als einmalige Injektion ("single-shot"), während die Periduralanästhesie als Katheterverfahren durchgeführt wird.
Hintergrund
Ziel der CSE ist es, die Vorteile der beiden einzelnen Verfahren miteinander zu kombinieren: Die Spinalanästhesie bewirkt einen schnellen Wirkungseintritt mit guter motorischer Blockade (für den operativen Eingriff in Regionalanästhesie), während die Periduralanästhesie wiederholte Nachinjektionen zur postoperativen Schmerztherapie unter weitgehendem Erhalt der Motorik ermöglicht.
Durchführung
Die Vorbereitungen entsprechen denen der einzelnen Verfahren. Die Punktion erfolgt in der Regel mit einer speziellen Kanüle, da es beim Einführen der Spinalnadel über die Periduralnadel (Tuohy-Nadel) zu Metallabschürfungen kommen könnte. CSE-Nadeln besitzen entweder an der gekrümmten Kanülenspitze ein Auge (sog. "black eye") oder verfügen über einen separaten Kanal zum Einführen der Spinalnadel.
Nachdem mit der Kanüle der Periduralraum aufgesucht wurde (Loss-of-Resistance-Technik), wird eine dünne Spinalnadel vorgeschoben, Liquor aspiriert und ein Lokalanästhetikum injiziert (Spinalanästhesie). Anschließend wird ein Schmerzkatheter in den Periduralraum eingeführt, über den im weiteren Verlauf Nachinjektionen (z.B. zur postoperativen Schmerztherapie) erfolgen können. Nachteil dieser Methode ist, dass nach Anlage der Spinalanästhesie eine intrathekale Fehllage des Periduralkatheters durch eine Testdosis nicht mehr ausgeschlossen werden kann.
siehe auch: Spinalanästhesie und Periduralanästhesie