Organik
Synonyme: organische Chemie, Kohlenstoffchemie
Englisch: organic chemistry
Definition
Als Organik bezeichnete man früher die chemischen Vorgänge innerhalb lebender Organismen und grenzte deshalb Substanzen mit einer vis vitalis (Lebenskraft) von denen der unbelebten Natur ab. Nach der gelungenen Synthese des organischen Harnstoffes aus anorganischem Ammoniumcyanat durch Friedrich Wöhler (1828) wurde die alte Unterscheidung hinfällig. Heute wird diese Bezeichnung manchmal noch für das zweite große Teilgebiet der Chemie verwendet, die Chemie der Kohlenstoffverbindungen, die aber meist organische Chemie genannt wird.
Kohlenstoff
Kohlenstoff ist das zentrale Element. Es wird mit dem chemischen Zeichen C (für lateinisch Carboneum, Holzkohle) beschrieben. Kohlenstoff
- hat die Ordnungszahl 6
- gehört zu der Gruppe der Nichtmetalle
- befindet sich in der 4. Hauptgruppe und besitzt 4 Außenelektronen
- ist je nach Zustand in Bezug auf die räumliche Anordnung schwarz, farblos oder gelbbraun
- hat eine Atommasse von ungefähr 12,011 und ist der typische Bezugspunkt für den Stoffmengenbegriff des Mols.
Kohlenstoff weist eine gewisse Form der Sonderstellung im Periodensystem auf und kennzeichnet sich besonders durch folgende Eigenschaften:
- Mitte der 2. Periode des Periodensystems
- geringste Tendenz zur Bildung von Ionen
- größte Tendenz zur Ausbildung kovalenter Bindungen
- vierbindig (maximale Wertigkeit), kann mit 4 anderen Atomen kovalente Bindungen ausbilden, bevorzugte Bindungspartner sind andere C-Atome und H-Atome
- Bildung von Strukturen: Ketten, Ringe, Netze, Gitter
- Er bildet Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen aus: C-C, C-H, C-N, C-O, C-F, C-S, ... C=C, C=N, C=O, C=S, ...
Organische Verbindungen
Verbindungen aus Kohlenstoff mit anderen Elementen bezeichnet man als organische Verbindungen. Sie zeigen eine große Strukturvielfalt. Sie sind mit ihren C-C- und C-H-, sowie C-Nichtmetall-Bindungen bei Normalbedingungen stabil. Weitere Elemente, die am Aufbau der verschiedenen Verbindungen beteiligt sein können, sind Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel, Phosphor, Fluor, Chlor, Brom und Iod. Aufgrund der Zahl der bekannten Verbindungen gehört die organische Chemie zu den umfangreichsten Teilgebieten der Chemie. Im Jahre 2012 waren rund 40 Millionen verschiedene organische Verbindungen bekannt.[1]
Literatur und Weblinks
- Römpp, Lexikon der Chemie, Online-Version
- Beilsteins Handbuch der Organischen Chemie
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia; Organische Chemie; abgerufen am 09.01.2024
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