Kohlensäurederivat
Synonym: Kohlensäureabkömmling
Englisch: carbonic acid derivative
Definition
Kohlensäurederivate sind chemische Abkömmlinge (Derivate) der Kohlensäure (H2CO3 bzw. HOCOOH), die aufgrund der Instabilität der Ausgangsverbindung enstehen.
Chemie
Da Kohlensäure selbst wenig Stabilität aufweist und daher leicht in Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O) zerfällt, existieren mehrere abgeleitete chemische Verbindungen. Die Strukturformel zeigt, dass zwei saure OH-Gruppen an einer Carbonylgruppe gebunden sind. So sind die Kohlensäurederivate denen der Carbonsäure teilweise sehr ähnlich.
Kohlensäure bevorzugt bei der Derivatisierung Stickstoff, insbesondere den im Ammoniak (NH3).
Klinik
Am Beispiel des Kohlensäuredichlorids (Phosgen) sieht man, dass dieses sehr reaktiv ist und mit Wasser zu Kohlensäure und Salzsäure hydrolysiert. Phosgen wurde daher im Ersten Weltkrieg als Kampfgas eingesetzt, da nach dem Einatmen in der Lunge die gebildete Salzsäure stark ätzend wirkt. Außerdem ändert sich nach der Reaktion von Phosgen mit einem Überschuss an Ammoniak die Qualität (blau = basisch, grün = neutral) des Stickstoffs. Letztlich entsteht daraus das Diamid der Kohlensäure, der Harnstoff.
Literatur
- "Chemie für Mediziner" - A. Zeeck et. al., Urban & Fischer-Verlag, 7. Auflage
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