Osteochondrom
Synonym: kartilaginäre Exostose
Englisch: osteochondroma
Definition
Unter dem Osteochondrom versteht man einen benignen Tumor im Bereich der Metaphysen der langen Röhrenknochen, der über ein pilzförmiges Aussehen verfügt.
Epidemiologie
Frauen sind seltener betroffen als Männer. Es handelt sich um den häufigsten benignen Tumor des Bewegungsapparates. Er tritt meist zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf.
Ätiopathogenese
Das Osteochondrom findet man am häufigsten am distalen Femur sowie am proximalen Humerus. Der Tumor wächst gestielt und kann durch die Verdrängung des benachbarten Knochens zu einer Deformierung führen.
Klinik
Das Osteochondrom imponiert durch eine häufig vor Vollendung des zwanzigsten Lebensjahres auftretende Schwellung, die keine Schmerzen bereitet. Erst bei Kompression oder Verdrängung von Muskulatur, Nerven und Gefäßen treten weitere Symptome auf.
Bildgebung
Das Osteochondrom ist gut auf einem Röntgenbild erkennbar. In unklaren Fällen wird zusätzlich eine Computertomographie durchgeführt. Mit einer Kernspintomographie kann man die Dicke der Knorpelkappe und damit die Möglichkeit einer Entartung bestimmen.
Differenzialdiagnose
Es sollte stets an eine familiäre Osteochondromatose gedacht werden.
Therapie
Prognose
In der Regel wächst der Tumor nach Abschluss der Wachstumsphase nicht mehr. Das Entartungsrisiko zu einem Chondrosarkom liegt bei etwa 1 %, bei multiplen Tumoren bei ca. 2,5 %. Risikofaktoren sind eine Größenprogredienz im Erwachsenenalter, eine sehr dicke Knorpelkappe, rezidivierende Osteochondrome sowie eine stammnahe Lokalisation. Bei einer Größenprogredienz sollte deshalb ein malignes Geschehen ausgeschlossen werden.
Literatur
- Wülker et al. (Hrsg.), Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. 4., unveränderte Auflage. Thieme Verlag Stuttgart, 2021.
- Gehring WG; Osteochondrom; DocMedicus; abgerufen am 09.08.2024