Jones-Kriterien
nach Thomas Duckett Jones (1899-1954), amerikanischer Kardiologe
Englisch: Jones diagnostic criteria
Definition
Die Jones-Kriterien sind klinische Kriterien, die zur Diagnosestellung des rheumatischen Fiebers herangezogen werden. Sie setzen sich aus 5 Haupt- und 4 Nebenkriterien zusammen.
Die Diagnose "rheumatisches Fieber" gilt als wahrscheinlich, wenn entweder zwei Hauptkriterien oder ein Haupt- und mindestens zwei Nebenkriterien zutreffen. Außerdem sollte der Nachweis einer vorangegangenen Streptokokkeninfektion als eigentlicher pathogenetischer Faktor möglich sein, z.B. ein positiver Rachenabstrich, ein erhöhter Titer von Streptokokken-Antikörpern (Antistreptolysin O, Anti-DNase B), oder ein positiver Streptokokken-Schnelltest.
Jones-Hauptkriterien
- Subkutane Knötchen
- Polyarthritis
- Erythema anulare oder marginatum
- Chorea minor (Chorea Sydenham)
- Karditis (Endokarditis, Myokarditis), klinisch oder subklinisch
Für die Hauptkriterien gibt es folgende Merkhilfen: "SPECK" oder "J❤NES" (Joints, Carditis, Nodules, Erythema, Chorea Sydenham)
Jones-Nebenkriterien
- Klinische Befunde
- Laborbefunde
- Erhöhte BSG: ≥ 60 mm/h
- CRP-Anstieg: ≥ 3.0 mg/dL
- Leukozytose
- EKG-Veränderungen (z.B. verlängerte PQ-Zeit)
Literatur
- Swiss Medical Forum - Akutes rheumatisches Fieber, abgerufen am 08.09.2022