Jarisch-Herxheimer-Reaktion
nach Adolf Jarisch (1850-1902) und Karl Herxheimer (1861-1942)
Synonym: Herxheimer-Reaktion
Definition
Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion ist eine immunologische Reaktion des Organismus auf die Therapie von Infektionskrankheiten mit Antibiotika.
Pathophysiologie
Ursprünglich wurde die Jarisch-Herxheimer-Reaktion bei der Syphilis-Therapie beschrieben. Durch den massiven Zerfall großer Mengen von Bakterien nach Einleitung der antibiotischen Therapie kommt es zur Freisetzung von bakteriellem Endotoxin, das zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren führt.
Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion findet nicht nur bei der Behandlung der Syphilis statt, sondern beispielsweise auch während der Therapie folgender Infektionen:
Symptome
Im Rahmen der Jarisch-Herxheimer-Reaktion kommt es zu:
- hohem Fieber
- Blutdruckanstieg
- Kopfschmerzen
- Arthralgien und Myalgien
- Übelkeit
- Exazerbation von (syphilitischen) Exanthemen
Die Beschwerden halten in der Regel nur wenige Stunden an, können sich aber auch über mehrere Tage erstrecken. Bei schwerem Verlauf ist die Dekompensation des Kreislaufs mit Ausbildung eines Schocks möglich.
Therapie
Zur Verhinderung und/oder Abschwächung der Jarisch-Herxheimer-Reaktion hat sich die Gabe von Glukokortikoiden 30 bis 60 min vor der Gabe eines Antibiotikums als nützlich erwiesen. Bei Auftreten von Symptomen kann ein Antipyretikum Anwendung finden. Ein Therapieabbruch bzw. Absetzen des Antibiotkums ist in der Regel jedoch nicht notwendig.
Literatur
- RKI Brucellose, abgerufen am 23.12.2021
- Tinea capitis –Update, abgerufen am 23.12.2021