Fruktosemalabsorption
Synonyme: Fructosemalabsorption, Fructose-Sorbit-Malabsorption, Intestinale Fruktoseintoleranz, IFI
Definition
Unter Fruktosemalabsorption versteht man die gestörte Aufnahme (Malabsorption) von Fruktose im Dünndarm, die zu Blähungen und Diarrhö führt.
Die Fruktosemalabsorption ist nicht zu verwechseln mit der angeborenen Fruktoseintoleranz.
- ICD10-Code: E74.3
Epidemiologie
Fruktosemalabsorption ist eine relativ häufige Störung, die etwa 10-20% der erwachsenen Bevölkerung betrifft.
Ätiologie
Es handelt sich um einen Defekt des Fruktosetransporters GLUT5, der zu einer unzureichenden Fruktoseabsorption im Dünndarm führt. Die verminderte Transportkapazität von GLUT5 kann erworben oder angeboren sein. Sie kann vorübergehend oder dauerhaft sein.
Der Fruktosetransport wird durch die Aufnahme von Sorbit gehemmt. Die gleichzeitige Aufnahme von Glucose hingegen stimuliert die Aktivität des GLUT5. Deswegen kann auch bei einer Fruktosemalabsorption z.B. Saccharose relativ gut resorbiert werden, da mit jedem Molekül Fruktose gleichzeitig ein Molekül Glukose angeboten wird und damit die Aktivität des GLUT5 stimuliert wird.
Symptome
- Bauchschmerzen, Koliken
- Blähungen
- Veränderte Stuhlkonsistenz (Breiiger Stuhl, Diarrhoe, aber auch Obstipation)
- Völlegefühl
Diagnose
Nach Auslassversuch mit fruktosearmer Ernährung kann die Diagnose mit dem H2-Atemtest gesichert werden.
Therapie
Die Kenntnis der Fruktosemalabsorption ist wichtig, weil Patienten häufig Jahre oder Jahrzehnte erheblich leiden, ohne dass diese behandelbare Störung erkannt wird. Die Behandlung besteht im Wesentlichen aus einer fruktosearmen und sorbitfreien Ernährung.