Intermittierendes Fasten
von lateinisch: intermittere - unterbrechen
Synonyme: Intervallfasten, Kurzzeitfasten
Englisch: intermittent fasting
Definition
Hintergrund
Intermittierendes Fasten wird meist mit dem Ziel einer Gewichtsreduktion durchgeführt. So wird es zum Teil bei Diabetes mellitus oder Übergewicht empfohlen.
Bei Patienten, die insulinpflichtig sind oder an Medikamente gebunden sind, die den Blutzuckerspiegel senken, könnten an den Fastentagen zu niedrige Blutzuckerspiegel auftreten. Auch für Schwangere, Stillende und Kinder ist das Intervallfasten nicht geeignet.
Formen
Es existieren verschiedene Formen des intermittierenden Fastens, u.a.:
- 2-Tage-Diät
- 5:2-Diät
- Alternate-Day-Fasting
- Dinner-Cancelling
- 16:8-Methode
2-Tage-Diät
Dr. Michell Harvie und Prof. Tony Howell entwickelten diese Form ursprünglich für Brustkrebspatientinnen, um die Gewichtsabnahme zu erleichtern. Bei der 2-Tage-Diät werden innerhalb einer Woche an zwei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils höchstens 650 kcal aufgenommen.
5:2-Diät
Dr. Michel Mosley entwickelte diese Diät basierend auf den Ergebnissen von Harvie. Bei der 5:2-Diät wird an fünf Tagen der Woche normal gegessen. An zwei Tagen ist die Energiezufuhr auf ein Viertel der üblichen Kalorienmenge reduziert (500 kcal bei Frauen, 600 kcal bei Männern). Im Gegensatz zur 2-Tage-Diät kann hier der Abstand zwischen den Fastentagen frei gewählt werden.
Alternate-Day-Fasting
Krista Varady veröffentlichte 2013 diese Ernährungsform. Hier wechselt sich immer ein Fastentag mit einem Tag ab, an denen normal gegessen wird. An den Fastentagen ist entweder gar keine Kalorienaufnahme erlaubt, bei modifizierten Formen ein Viertel der üblichen Energiemenge.
Dinner-Cancelling
Beim Dinner-Cancelling wird je nach Variante jeden Abend oder nur an ein bis zwei Abenden pro Woche auf das Abendessen verzichtet. Es dürfen dann nur kalorienarme Getränke wie Wasser und Tee getrunken werden. Das Ziel ist, eine Essenspause von mindestens 14 Stunden bis zum Frühstück einzuhalten.
16:8-Methode
Aus dem Dinner-Cancelling entwickelte sich später die 16:8-Methode, bei der 16 Stunden lang gefastet und nur in den verbleibenden 8 Stunden gegessen wird.
Studienlage und Wirkungen
Während eine Vielzahl tierexperimenteller Studien positive und sogar protektive Effekte von intermittierendem Fasten auf verschiedene Erkrankungen zeigen konnte, ist die Studienlage beim Menschen nicht eindeutig.
So zeigte z.B. die TREAT-Studie, an der 116 übergewichtige oder adipöse Personen teilnahmen, keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf Gewichtsabnahme oder positive kardiometabolische Effekte bei intermittierendem Fasten.[1]
Bei der InterFAST-Studie konnte jedoch eine Senkung des Blutdrucks, eine Gewichtsreduktion und eine Reduktion von Triiodthyronin (T3) in der Alternate-Day-Fasting Gruppe (ADF) festgestellt werden.[2] Hier wurde ein striktes ADF-Protokoll angewandt, bei dem über einen Zeitraum von vier Wochen an jedem zweiten Tag keinerlei Kalorienzufuhr erlaubt war.
Aufgrund der unterschiedlichen Kohorten und Fasten-Protokolle ist es schwierig, eine allgemeine Aussage zur Wirksamkeit zu treffen. Intermittierendes Fasten alleine reicht i.d.R. nicht aus und sollte durch eine grundlegende Ernährungsumstellung ergänzt werden, um positive Effekte und einen gesunden Lebensstil zu erzielen.
Quellen
- ↑ Lowe et al., Effects of Time-Restricted Eating on Weight Loss and Other Metabolic Parameters in Women and Men With Overweight and Obesity: The TREAT Randomized Clinical Trial, JAMA Intern Med, 2020
- ↑ Stekovic et al., Alternate Day Fasting Improves Physiological and Molecular Markers of Aging in Healthy, Non-obese Humans, Cell Metab, 2019
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