Interkostalnerv
Synonyme: Nervus intercostalis, Zwischenrippennerv
Englisch: intercostal nerve
Definition
Als Interkostalnerven bezeichnet man die ventralen Äste (Rami anteriores) der 12 Thorakalnerven, die zwischen den Rippen im Interkostalraum verlaufen.
Anatomie
Es gibt insgesamt 11 paarige Interkostalnerven. Der ventrale Ast des 12. Thorakalnervs verläuft unterhalb der letzten Rippe und wird als Nervus subcostalis bezeichnet.
1. Interkostalnerv
Der ventrale Ast des 1. Thorakalnervs teilt sich in zwei Äste. Der größere Ast verlässt den Thorax am Hals der ersten Rippe und fließt in den Plexus brachialis ein. Der kleinere Ast bildet den 1. Interkostalnerv und läuft im Zwischenrippenraum nach ventral. Weiter vorne durchstößt er die Faszie, um zum ersten Ramus cutaneus anterior im Thoraxbereich zu werden. Gelegentlich gibt der 1. Interkostalnerv einen kleinen Ast ab, der mit dem Nervus intercostobrachialis kommuniziert.
Äste
Sensible Hautäste der Interkostalnerven sind:
Funktion
Die Interkostalnerven versorgen motorisch die Interkostalmuskulatur sowie sensibel die Haut über dem Thorax. Der 7. bis 11. Interkostalnerv und der Nervus subcostalis geben Rami musculares zu den Bauchmuskeln ab und übernehmen die sensible Innervation von großen Teilen der Bauchhaut.
Klinik
Schmerzsyndrome im Bereich der Interkostalnerven werden als Interkostalneuralgie bezeichnet.
Ausfälle einzelner Interkostalnerven sind in der Regel klinisch nicht relevant, da die Funktion von den Nachbarsegmenten kompensiert werden kann. Bei der Schädigung von mehreren Nerven kommt es zu streifenförmigen Sensibilitätsausfällen im Thoraxbereich und zu einer Beeinträchtigung der Atmung.