Impulsivität
Englisch: impulsiveness, impulsivity
Definition
Impulsivität beschreibt eine Verhaltensform, bei der die agierende Person ohne Rücksicht auf eventuelle Konsequenzen den eigenen, inneren Impulsen folgt bzw. auf äußere Reize reagiert. Das Verhalten wirkt auf den Beobachter unangemessen, unkontrolliert und unbedacht.
Der Impulsivität entgegen wirkt die Impulskontrolle.
Formen
Nach Barrat ist Impulsivität die Disposition zu schnellen Reaktionen, Risikofreudigkeit, Handeln, ohne zu denken und Unfähigkeit zur Planung. Er unterscheidet drei Formen der Impulsivität:
- motorische Impulsivität: Überdauernde Neigung zu handeln, ohne nachzudenken und mögliche Konsequenzen abzuwägen
- kognitive Impulsivität: Äußert sich durch ein schnelles kognitives Tempo, z.B. in einer schnellen Entscheidungsbereitschaft
- nichtplanende Impulsivität: Mangel an zukunftsorientierter Problemlösung
Störungen
Impulsivität bzw. Impulskontrollstörungen kommen bei vielen psychischen Störungen vor, u.a. bei ADHS, Psychosen oder Borderline-Persönlichkeitsstörungen.
Manifestation
Störungen der Impulskontrolle manifestieren sich z.B. durch:
- Pathologisches Spielen (ICD F63.0)
- Pyromanie (ICD F63.1)
- Kleptomanie (ICD F63.2)
- Trichotillomanie (ICD F63.3)
Pflege
Menschen, die an einer Störung der Impulskontrolle leiden und in psychiatrischen Einrichtungen wie einer geschlossenen Psychiatrie oder einer psychiatrischen Forensik untergebracht sind, bedürfen besonderer Obhut. Diese Patienten neigen eher zu raptusartigen Übergriffen oder zu einem selbst- oder fremdgefährdenden Verhalten.
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