Pyromanie
Synonyme: pathologische Brandstiftung
Englisch: pyromania
Definition
Als Pyromanie wird ein zwanghaftes Feuerlegen ohne erkennbares Motiv bezeichnet. Sie zählt zur Gruppe der Impulskontrollstörungen.
Symptome
Vor dem Feuerlegen verspüren die meisten Patienten Unruhe und Anspannung. Es handelt sich meist um ruhelose, sozial isolierte Menschen mit besonderem Interesse an Feuer und Brandbekämpfung. Nach dem Legen eines Feuers verspüren die Patienten Entspannung, Freude und Erleichterung. Die echte Pyromanie ist selten. Die Symptome beginnen meist schon in der Kindheit, die meisten Patienten sind <18 Jahre alt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Diagnoskriterien
- Verlust der Impulskontrolle
- Feuerlegen zur Spannungslösung
- intensives Gedankenkreisen um Dinge, die mit Feuer zu tun haben (Brandbekämpfung, Feuerwerkskörper, Feuerwehrautos, Zündmittel)
Differentialdiagnosen
- Störung des Sozialverhaltens
- dissoziale Persönlichkeitsstörung
- Aufmerksamkeitsstörungen
- Hyperkinetische Störungen
- Brandstiftung im Rahmen einer akuten Manie oder Schizophrenie
- Alkoholismus, Drogen- oder Medikamentenabusus
- organische Erkrankungen
Therapie
Es gibt bislang keine wissenschaftlich validierten Therapieansätze. Am ehesten finden verhaltenstherapeutische Techniken und Psychoedukation Anwendung. Der Patient sollte über den sicheren Umgang mit Feuer und Maßnahmen zur Emotionskontrolle (Führen eines Emotionskalenders in dem Emotionen vor dem Feuerlegen aufgeschrieben werden, Sättigung durch wiederholtes Feuermachen unter Aufsicht, Aversionstraining) aufgeklärt werden.
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