Intrauterinpessar
von lateinisch: intra - innerhalb, uterus - Gebärmutter
Synonym: IUP, "Spirale"
Englisch: intrauterine device
Definition
Als Intrauterinpessar, kurz IUP, auch bekannt als "Spirale", bezeichnet man einen T-förmigen, mit Kupferdraht oder einer Kupfer-Gold-Legierung umwickelten Kunststoffkörper. Er wird in die Gebärmutter (Uterus) eingesetzt und dient der Empfängnisverhütung (Kontrazeption).
Gibt der Kunststoffkörper des Intrauterinpessars Hormone ab, spricht man von einem Intrauterinsystem (IUS) bzw. von einer "Hormon-Spirale".
Formen und Aufbau
Es gibt unterschiedliche Formen und Größen von IUPs. Früher wurden Metall- und Kunststoffspiralen verwendet, heute in der Regel Kunststoffspiralen, die mit feinem Kupferdraht umwickelt sind. Daneben gibt es auch Nylonfäden mit aufgereihten Kupferzylindern.
Am unteren Ende des Intrauterinpessar befindet sich die Kontroll- bzw. Rückholfäden. Die Patientin kann die Fäden selber ertasten und somit den Sitz der Spirale grob überprüfen.
Wirkungsweise
Das Intrauterinpessar gibt kontinuierlich Kupferionen ab, welche die Spermienaszension in den Eileiter verhindern (Hauptwirkung). Zusätzlich verhindert das IUP die Einnistung (Nidation) des befruchteten Eis (Nidationshemmer).
Anwendung
Die Insertion eines IUP wird von einem Gynäkologen durchgeführt. Sie wird - wenn der Zervixkanal genügend dehnbar ist - in der Regel ohne Lokalanästhesie durchgeführt, wenn bis Hegar 4,5 dilatiert werden kann. In Einzelfällen - insbesondere bei Nulligravidae - wird eine Lokalanästhesie durchgeführt.
Indikationen
- Kontrazeption (Empfängnisverhütung)
Sicherheit
Zur Sicherheit der Intrauterinpessare gibt es unterschiedliche Angaben. Bei richtiger Lage soll der Pearl-Index mit dem der Pille vergleichbar sein und ca. 0,3 bis 0,8 betragen. IUPs können dabei ca. drei bis fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben.
Nebenwirkungen
Es kann nach der Implantation von IUPs zu Entzündungen im Bereich der Adnexen mit Gefahr einer aszendierenden Infektion (Adnexitis) kommen. Auch eine Fremdkörperendometritis kann entstehen. Die Gefahr einer Extrauteringravidität ist ca. 10-fach erhöht. Selten kommt es zur Perforation der Uteruswand (v.a. bei der Einlage des IUP). Es können Schmerzen, Blutungen und spontane Abstoßungen des IUP vorkommen.