Fremdkörperendometritis
Englisch: IUD-related endometritis
Definition
Unter dem Begriff Fremdkörperendometritis subsumiert man Entzündungen des Endometriums, die sich nach der Einlage eines Intrauterinpessars (IUP) entwickelt haben.
Epidemiologie
Frauen die ein Intrauterinpessar - eine mit Kupferdraht umwickelte Spirale - zur Verhütung benutzen, haben ein wesentlich höheres Risiko an einer pelvinen Infektion zu erkranken. Frauen unter 20 Jahren, die noch keine Kinder geborenen haben, erleiden wesentlich häufiger Infektionen des kleinen Beckens als die Kontrollgruppe. Nach der Geburt eines Kindes ist das Infektionsrisiko immer noch doppelt so hoch. Die Infektionsrate steigt bei Promiskuität, bei fester Partnerschaft liegt sie bei etwa 5%.
Ätiopathogenese
Die Infektion des Endometriums kann auf folgenden Ursachen beruhen:
- Das Intrauterinpessar ist mit meist aus der Zervix stammenden Keimen besiedelt, die in das Endometrium verschleppt werden.
- Das Endometrium reagiert auf die Einlage des IUP mit einer entzündlichen Abwehrreaktion, bis hin zum Schleimhautdefekt.
- Der im Zervikalkanal zu liegen kommende IUP-Faden, führt durch einen Strickleitereffekt zur Aszension von Keimen.
Prophylaxe
Um bei einer geplanten Einlage eines IUP, eine nachfolgende Endometritis zu vermeiden, sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt werden:
- Die IUP-Einlage darf nur erfolgen, wenn eine Genitalinfektion ausgeschlossen ist. Bei Diagnose einer Infektion, muss diese erst adäquat bis zur Abheilung behandelt werden.
- Etwaige Entzündungszeichen und die Lage des IUP sollten nach der Einlage kontrolliert werden.
- Da bei Jungendlichen die Infektionsgefahr besonders gross ist, sollte möglichst auf die Einlage eines IUP verzichtet werden.
Das Infektionsrisiko kann allerdings signifikant gemindert werden, wenn statt einer Kupferspirale eine erheblich teuerere Hormonspirale eingesetzt wird.
Therapie
Die Fremdkörperendometritis wird nach Entnahme des IUP antibiotisch behandelt.
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