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Emesis gravidarum

(Weitergeleitet von Hyperemesis gravidarum)

Synonym: Schwangerschaftserbrechen

1. Definition

Die Emesis gravidarum ist eine Form des Erbrechens, die bei etwa 20 - 35% der Schwangeren zu Beginn der Schwangerschaft (Beginn: 2.-4. Woche post conceptionem) auftritt und normalerweise in der 12.-16. Schwangerschaftswoche wieder abklingt.

Die übersteigerte Form des Schwangerschaftserbrechens, bei der es zu einem unstillbaren Erbrechen kommt, bezeichnet man als Hyperemesis gravidarum. Sie gehört zu den sogenannten Gestosen.

2. Epidemiologie

Die Angaben zur Häufigkeit der Emesis gravidarum bei Schwangeren schwanken zwischen 5 und 30 Prozent. Erstgebärende und Frauen mit Mehrlingsschwangerschaft sind relativ häufiger betroffen. Zwischen 1-2% der Schwangeren entwickeln die schwerere Hyperemesis gravidarum.

3. Symptome

Das Schwangerschaftserbrechen manifestiert sich meist als morgendliche Übelkeit mit Brechreiz und Nüchternerbrechen ("Vomitus matutinus"). Bedingt durch das Erbrechen und die fehlende Nahrungsaufnahme kann es zu Sodbrennen und einer geringfügigen Gewichtsabnahme kommen.

Bei der Hyperemesis gravidarum treten darüber hinaus folgende Symptome auf:

4. Ursachen

Die Ursache dieses Phänomens ist bislang (2024) nicht vollständig geklärt, man vermutet jedoch einen Zusammenhang mit dem erhöhten HCG-Spiegel.

Es gibt Hinweise, dass der Growth/Differentiation Factor 15 (GDF15), ein Protein aus der TGF-β-Superfamilie, bei der Hyperemesis gravidarum eine entscheidende Rolle spielt.[1]

Bei den ausgeprägteren Verlaufsformen werden auch psychische Komponenten diskutiert.

5. Therapie

Die einfache Emesis gravidarum bedarf in der Regel keiner Therapie und kann durch geeignete Diätmaßnahmen (z.B. häufige, kleine Mahlzeiten) gelindert werden. Zusätzlich kommen Antazida und Antiemetika in Frage (Kontraindikationen beachten!).

Die Hyperemesis gravidarum kann zu einem erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust führen und bedarf daher einer stationären Behandlung mit Flüssigkeitsbilanzierung und parenteraler Ernährung.

6. Quellen

Fachgebiete: Geburtshilfe, Gynäkologie

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26.03.2024, 16:57
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